„Laut Wikipedia versteht man unter Compliance die betriebswirtschaftliche und rechtswissenschaftliche Umschreibung für die Regeltreue von Unternehmen, also das Einhalten von Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes. Unsere Herausforderung als MICE-Agentur und Repräsentanz von Hotels und DMCs aus aller Welt ist, diese von diversen Branchen selbst gesetzten Regeln mit dem Zweck einer „Motivations-Reise“ oder einem Incentive zu vereinbaren. Es erfordert einen immensen Schulungsaufwand bei unseren Projektmanagern, um diese Vorgaben bei den Lieferanten einzufordern und überprüfbar umzusetzen. Durch die jährlich wiederkehrenden Schulungen unserer Mitarbeiter für die Neuerungen in den Compliance- und Kodex Regelungen entstehen auch Kosten. Bei gleichzeitigem Kostendruck durch den Auftraggeber, können diese nicht immer eingepreist werden. Insofern ist hier eine ,Herausforderungʻ doppelter Art zu erkennen um trotzdem ein kreatives und ergebnisorientiertes Incentive durchzuführen.“
Bernd R. Maesse, Managing Director, Maesse Marketing Consulting, Köln
„Was ich 2019 noch als Herausforderung betrachte, ist, dass es bei den Tagungen der Ärztekammern nicht genug Gestaltungselemente für Meetings gibt. Um das Wachstum der wissenschaftlichen Verbände, insbesondere angesichts des Generationenwechsels, zu unterstützen, sind neue, auf die Bedürfnisse des jeweiligen Publikums zugeschnittene Formate von zentraler Bedeutung. Durch das Gestalten von Tagungen können wir sicherstellen, dass die Weiterbildungsangebote einer Veranstaltung für jeden Teilnehmer relevant und nachhaltig sind. Ich hoffe, dass Veranstalter durch die Branche weiter dazu gedrängt werden, mehr Gestaltungselemente und Formate umzusetzen. Ebenfalls hoffe ich, dass die Bedeutung von Veranstaltungsarchitekten erkannt wird und ausgebildete Fachkräfte verstärkt gefördert werden.“
Ori Lahav, Vice President Client & Operations, Kenes-Gruppe
„Saßen die Entscheider früher in der Fachabteilung, liegt die Macht heute beim Einkauf. Das heißt, es bestimmen Menschen die Auswahl, die die konzeptionelle Qualität, die Kreation oder das operative Geschäft häufig nicht wirklich beurteilen können. In der Konsequenz bekommt der Auftraggeber nicht mehr den besten Dienstleister, sondern den billigsten. Das ist schade. Nicht nur für die Agentur, die das Preisdumping nicht mitmacht, sondern auch für den Auftraggeber. Denn nicht selten bleibt in diesen Fällen die tatsächliche Performance deutlich hinter der im Pitch versprochenen zurück und es bedarf kostenintensiver Nachbesserungen, um das Ziel doch noch zu erreichen. Qualifizierte Mitarbeiter mit hoher fachlicher Expertise, die fähig sind, einem Kunden auf Augenhöhe zu begegnen, aktiv zu beraten und einen Diskurs zu führen, sind schwer zu finden. Diese zu rekrutieren und zu binden ist aufwändig. Zeitlich und monetär. Verständlich also, dass Qualität ihren Preis hat. Wer das nicht versteht oder verstehen will, für den gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal!“
Thilo Kaiser, Geschäftsführer BLAUEPFERDE München
„Wir sind Geschäftsbesorger der augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD), dem größten deutschsprachigem Fachkongress für Augenheilkunde, veranstaltet von Berufsverband und wissenschaftlicher Gesellschaft. Hier ist es für uns in jedem Jahr eine Herausforderung, das optimale Matching für das Zusammenstellen des wissenschaftlichen Programms zu finden. Unser Ziel ist es, die rund 300 Vorlesungen, Kurse, Symposien und Wet-Labs so anzuordnen, dass die Augenheilkunde in ihrer gesamten thematischen Breite möglichst gleichmäßig über die fünf Kongresstage verteilt ist. Dabei dürfen sich die 400 Referenten in ihren Vorträgen nicht überschneiden. Das ist regelmäßig eine spannende Aufgabe, wenn man bedenkt, dass zahlreiche Referenten auch international gefragte Sprecher sind. Zusätzlich schränken feste Operations- und Sprechstundenzeiten in den Kliniken und Praxen die Auswahl ein.“
Christian Gante, Geschäftsführer Berufsverband der Augenärzte Deutschlands
„Eine der größten Herausforderungen im Bereich der medizinischen Kongresse ist der ständige Wandel des Pharma und MedTech Codexes. Dazu das neue verschärfte Datenschutzrecht, das natürlich eine große Rolle in der Beziehung von Industrie und Teilnehmern spielt. Neben diesen administrativen Herausforderungen muss ein Meeting-Planer aber auch den neuen Zeitgeist und Trends im Auge behalten. Das heißt, sich auf neue Meeting-Architektur konzentrieren und dem Kunden beratend mit neuen innovativen Ideen zur Seite stehen. Generation Y hat eine andere Vorstellung von einem Kongress als die Generationen davor. Immer allen gerecht zu werden, ist die große Kunst eines Planers. Wir setzen Neuheiten, wie den Namensschilder-Druck durch automatische Gesichtserkennung, bei kleineren Veranstaltungen zum Registrieren ein, um Erkenntnisse zu erhalten, wie sich das in Zukunft entwickeln kann. So können Meeting-Planer neue Herausforderungen auch in der Praxis testen.“
Sabine Adam, Director Business Development und Key Accounts, Congrex Schweiz