Die neuen Corona-Einschränkungen treffen das Gastgewerbe laut Branchenverband Dehoga wieder besonders hart. Der Dehoga Bundesverband drängt denn auch auf abermalige Unterstützung. „Im zweiten Lockdown hat die Politik der notleidenden Branche wirksame Unterstützung geleistet“, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Wenn unsere Betriebe jetzt wieder geschlossen werden, wie bereits in Bayern und Sachsen, brauchen wir wirksame Überlebenshilfen.“
Aber auch in geöffneten Betrieben sei die Lage durch massenhafte Stornierungen fatal. Daher sei mit Blick auf die aktuelle Entwicklung die bloße Verlängerung der Überbrückungshilfe III Plus nicht ausreichend, so Zöllick. „Wir fordern ein Rettungspaket, das die Verbesserung der Corona-Hilfen für alle betroffenen Unternehmen beinhaltet, die Fortgeltung aller Corona-Sonderregelungen beim Kurzarbeitergeld sowie die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung für Speisen mit Einbezug der Getränke. In dieser dramatischen Lage erwarte ich eine Politik, die Mitarbeitern wie Unternehmern Planungssicherheit und Perspektiven gibt.“
Die Corona-Hilfen müssten allen betroffenen Unternehmen zur Verfügung stehen – unabhängig von Umsatzgröße und Mitarbeiterzahl, so der Dehoga weiter. Eine Deckelung bei der Höhe der Hilfen dürfe es nicht geben. Die erhöhten Leistungssätze bei längerer Kurzarbeit (70 beziehungsweise 77 Prozent ab dem vierten Bezugsmonat, 80 beziehungsweise 87 Prozent ab dem siebten Bezugsmonat) müssten fortgelten. Ebenso die hundertprozentige Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge.
Gleichzeitig fodert der Dehoga die dauerhafte Mehrwertsteuersenkung. Aktuell gelte der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Speisen in Restaurants noch bis 31. Dezember 2022. Die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer unter Einbeziehung der Getränke sei jetzt „das Gebot der Stunde“. Die Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer stelle die längst überfällige steuerliche Gleichbehandlung von Essen dar, egal wo und wie es verzehrt werde, heißt es.
Die angespannte Situation der Branche soll eine aktuelle Dehoga-Umfrage untermauern. Danach betrug das Minus in den ersten beiden Novemberwochen 28 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. „Wegen der Infektionslage und der verschärften Zugangsregeln hagelt es Stornierungen von Veranstaltungen und Weihnachtsfeiern“, so Zöllick. Jedes zweite Event sei abgesagt worden. Laut dem Statistischen Bundesamt setzten die gastgewerblichen Unternehmer von Januar bis September real 44,9 Prozent weniger um als 2019.