Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga meldet nach der Einführung von 2G und 2G Plus dramatische Umsatzeinbrüche unter den Mitgliedern. Fast jeder zweite Unternehmer habe nach Einführung der 2G-Plus-Regel Umsatzeinbrüche von 70 Prozent und mehr gemeldet, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Er fordert Schadensausgleich und Planungssicherheit.
Die aktuelle Dehoga-Umfrage unter 4.800 Teilnehmern belege die katastrophalen Umsatzverluste durch 2G und 2G Plus, heißt es. Kurz vor Weihnachten spitze sich die Lage der Branche erneut dramatisch zu. Mit 2G sei das Geschäft von Restaurants und Hotels bereits um mehr als die Hälfte eingebrochen. Noch höhere Einbußen meldeten Betriebe in Ländern, in denen 2G Plus gelte. Sperrzeiten und regionale Lockdowns wie in Sachsen und Bayern führten zu zusätzlichen Umsatzverlusten.
Laut ‚Umfrage sind in 78,2 Prozent der Betriebe die Umsatzverluste nach Einführung der 2G-Regel gestiegen. Der Umsatz sank um durchschnittlich 53,1 Prozent. Mit 2G-Plus-Regel beklagen 88 Prozent gestiegene Umsatzausfälle, die Einbußen betragen im Schnitt 62,0 Prozent.
Das sei umso bitterer mit Blick auf das für die Branche so wichtige Weihnachts- und Silvestergeschäft, auf das viele Unternehmer gehofft hätten, so Zöllick. Viele Betriebe könnten nicht mehr rentabel arbeiten.
Von der Politik fordert Zöllick daher Planungssicherheit und ausreichende Hilfen. „Um das Überleben der in Not geratenen Betriebe zu sichern, braucht es einen angemessenen Schadensausgleich für alle Unternehmen unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl.“
Erschwerend hinzu komme die extreme Verunsicherung bei den Gästen. „Die ganz große Mehrzahl der Hotels und Restaurants ist weiterhin geöffnet. Unternehmer und Beschäftigte freuen sich auf die Gäste“, sagt Zöllick und appelliert an die Politik: „Ich erwarte, dass Politiker jetzt nicht mit aktionistischen Appellen, die über die jeweilige Landesverordnung hinausgehen, für zusätzliche Verunsicherung sorgen und dadurch erneute Stornierungen provozieren.“
Die Politik habe die Regelungen für die Betriebe definiert, diese müssten jetzt konsequent umgesetzt werden. Inakzeptabel sei auch, dass die Verordnungen teilweise so kurzfristig, quasi über Nacht, veröffentlicht würden und am Folgetag in Kraft träten
Die Statistik für den wichtigen Geschäftsmonat Dezember zeigt Umsätze, die bisher durchschnittlich um 57,7 Prozent unter den Dezemberumsätzen des Vorkrisenjahres 2019 liegen. Im November lagen die Umsatzverluste bei 34,1 Prozent, im Oktober bei 7,4 Prozent.
Die Umsatzverluste sind stark abhängig von der Region und den dort geltenden Regelungen. Die Ausfälle im Dezember bewegen sich laut Dehoga zwischen 41,4 Prozent in Schleswig-Holstein und 69,2 Prozent in Sachsen.