Die neue Wechselausstellung im belgischen Eisenbahnmuseum Train World dokumentiert die Rolle der SNCB in der Zeit der deutschen Besatzung (1940–1945). Sie rückt die moralischen Dilemmata der Bahnbetriebe und ihrer Mitarbeitenden in den Blick. Grundlage der Zusammenarbeit ist der Gewinn einer Ausschreibung, aus der bis 2032 vier große Sonderausstellungen hervorgehen. Die aktuelle Präsentation ist dezentral über die 8.000 Quadratmeter des Museums verteilt.
Sonderausstellung SNCB 1940–1945: Konzept, Quellen und Szenografie
Die Ausstellung verbindet historische Dokumente, Fotografien und Zeitzeugenberichte mit aktuellen Forschungsergebnissen des Study Centre for War and Contemporary Society (CegeSoma) sowie Erkenntnissen der vom belgischen Parlament eingesetzten Group of Wise Men, um die vielschichtige Realität des Bahnbetriebs unter Besatzungsbedingungen zu vermitteln. Das gestalterische Konzept von facts and fiction arbeitet bewusst reduziert, um den Originalzeugnissen Raum zu geben.
Szenografisch musste die Wechselausstellung so entwickelt werden, dass sie sich in das bestehende Ausstellungskonzept nahtlos einfügt und zugleich als eigenständiges, in mehreren Ausstellungsinseln präsentiertes Format lesbar bleibt. Medieninstallationen machen komplexe Inhalte zugänglich, während modulare Konstruktionsprinzipien die Wiederverwendbarkeit und Ressourcenschonung für künftige Sonderausstellungen sichern.
