Die Herausforderungen sind groß: der Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, offene Fragen zum angekündigten „Energiefonds Kultur“, niedrige Vor-Verkaufszahlen sowie Investitionsbedarf für mehr ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der die Branche umtreibt. Beim sechsten „Branchendialog des Forum Veranstaltungswirtschaft“ wurde viel diskutiert.
Trotz aller Herausforderungen war während der Veranstaltung auch Optimismus spürbar. Wie Felix Poulheim, Referent für Kommunikation und Medienarbeit beim Bundesverband der Konzert und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), erläuterte, befinde sich die Branche „nun nicht mehr auf der Intensivstation, sondern ist in Reha mit berechtigter Hoffnung auf Genesung“. Für eine deutliche Entspannung der Situation müsse jedoch weiter mehr von Seiten der Bundesregierung getan werden, forderte Marcus Pohl, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleiterInnen in der Veranstaltungswirtschaft (ISDV). „Dafür setzt sich das Forum Veranstaltungswirtschaft auch in 2023 ein”, sagte er.
Um Lösungsansätze für den Fachkräftemangel ging es in einer Diskussionsrunde, die von Randell Greenlee moderiert wurde. Ilona Jarabek, Präsidentin des Europäischen Verband der Veranstaltungscentren (EVVC), Marcus Pohl, Linda Residovic, Geschäftsführerin des Verbands für Medien und Veranstaltungstechnik (VPLT), und Stefan Werthmöller, Leiter Personal L&S Veranstaltungs- und Messetechnik, waren sich einig, dass der Fachkräftemangel bereits vor der Corona-Pandemie existiert habe.
Um diesem entgegenzuwirken, gelte es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben. Das könne beispielsweise durch die Gründung sowie Stärkung von Netzwerken und organisierten Angeboten zum Austausch über moderne Arbeitsmodelle geschehen. „Das Thema Diversität mit Leben zu füllen und weiteres Potential von Frauen zu heben, ist ein Lösungsansatz“, zeigte sich Ilona Jarabek überzeugt.
Zugleich müssten sowohl die Wünsche und Anforderungen der Generation Z und die Bedürfnisse der langjährigen MitarbeiterInnen berücksichtigt werden, fügte Linda Residovic hinzu. „Diese unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen gleichermaßen zu beachten, ist die Kunst für die Unternehmen und uns Verbände. Hierzu arbeiten wir aktuell bereits in verschiedenen Bereichen und geben mit unterschiedlichen Projekten Hilfestellungen, wie der Generationen-Spagat gelingen kann.“