Gegenüber 2020 sind die Umsätze im Gastgewerbe im ersten Halbjahr 2021 erneut zurückgegangen. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge lag das Umsatzminus von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nominal bei 35,6 und real bei 38,0 Prozent. Bezogen auf das Vorkrisenjahr 2019 lag das Minus preisbereinigt sogar bei 62,3 Prozent (nominal bei 60,1 Prozent). Daran konnte auch nichts ändern, dass dass Geschäft im Juni gegenüber dem Mai um 64 Prozent sprunghaft angestiegen ist.
Besonders hoch waren die Verluste in den Beherbergungsbetrieben. Dort lag das Minus im ersten Halbjahr 2021 bei real 50 Prozent. Vergleichsweise glimpflich kamen die Caterer davon mit real 19 Prozent Minus.
Laut Dehoga verdeutlichen die Zahlen „die verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie“. Insgesamt neun Monate habe sich die Branche im Lockdown befunden, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Seine Forderung: Die Politik müsse die dauerhafte Öffnung aller Betriebe sicherstellen: „Einen erneuten Lockdown darf es nicht geben. Unternehmer wie Mitarbeiter brauchen endlich verlässliche Zukunftsperspektiven.“
Für Juli und August rechnet der Dehoga allerdings mit besseren Zahlen. „Urlaub in Deutschland hat Konjunktur, Betriebe in den Ferienregionen melden eine gute Nachfrage“, sagt Zöllick. „Hier wächst die Zuversicht.“ Im Gegensatz dazu sei die Lage in der Stadt- und Tagungshotellerie sowie im Eventcateringbereich und bei den Discotheken weiterhin angespannt. Denn große Veranstaltungen, Messen und Kongresse fänden noch nicht statt, auch die internationalen Touristen fehlten.