CIM: Sie planen derzeit die #Impulse18 und die #DPK18 in Leipzig. Was ist Ihre Aufgabe als Experiential Marketing Lead? Margit Zöller: Mit der Digitalisierung hat sich die IT aus ihrem festen Rahmen bewegt: Sie ist Bestandteil von immer mehr Alltagsbereichen. Sie bietet Möglichkeiten, die vor 20 Jahren noch undenkbar waren. Es ist mehr als eine Weiterentwicklung, das ist ein echter Kulturwandel. Die Aufgabe meines Teams ist, Menschen mit außergewöhnlichen Erlebnissen und Events für die Digitalisierung zu begeistern und sie erlebbar – im konkreten wie emotionalen Sinne „fühlbar“ – zu machen. Mit der #DPK18 und dem neu integrierten Format der #Impulse18 werden wir das schaffen.
Welche Themen stehen bei beiden im Fokus?
Gemeinsames Thema ist „The New Intelligence“. Die digitale Transformation kann guten Ideen neue, zusätzliche Mehrwerte liefern – oder sie macht ganz neue Wege erst möglich. Das Zusammenspiel moderner Technik mit dem kreativen, gestalterischen Geist des Menschen ist, was wir zeigen wollen. Auf der #DPK18 betrachten wir das Thema aus Branchensicht, mit Technik und Geschäftsstrategien im Fokus. Die #Impulse18 richtet sich branchen- und rollenübergreifend an Entscheider der deutschen Wirtschaft. Wir zeigen an Praxisbeispielen, was Digitalisierung und KI bedeuten. Ziel ist, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und sich dazu auszutauschen.
Welchen Stellenwert haben die Events im Marketingportfolio von Microsoft Deutschland?
Microsoft macht den größten Teil des Umsatzes über Partner, nicht im Direktgeschäft. Die Vielfalt an Lösungen, Services und spezifischem Branchenwissen wäre für uns allein nicht abzubilden. Darum ist die #DPK18 unser wichtigstes Event in Deutschland: Hier tauschen wir uns zwei Tage intensiv mit Partnern aus. Hier lernen unsere Partner die Menschen hinter dem Microsoft-Logo kennen, können Fragen klären und Anregungen geben. Zugleich erfahren sie alles, was in den kommenden zwölf Monaten wichtig sein. Dieses Erfolgsmodell greifen wir nun mit #Impulse18 für Wirtschaftsentscheider auf: Die Digitalisierung erfordert eine breitere Diskussionsplattform und mehr interdisziplinären Austausch – dem wollen wir Raum geben.
Wie gehen Sie vor, um das Leitthema erlebbar zu machen?
Da es sich durch alle Sessions und die Experience World zieht, ist es stets präsent. Vor allem aber setzen wir via Konferenz-App auf eine vollkommen neue Form des Netzwerkens. Wir erweitern den Nutzungsumfang unserer bisherigen DPK-App um eine neue intelligente Logik: Diese lässt freie, öffent lich verfügbare Informationen in die Networking-Vorschläge einfließen. So wird das Matching von Teilnehmern genauer und erfolgreicher. Zusätzlich versorgen wir die Teilnehmer über Social Media, wie Twitter und Yammer, mit Informationen über Sessions und Redner. Wir übertragen die Events auch live – dafür haben wir uns ein besonderes Format einfallen lassen … das wird eine Überraschung!
Inwiefern spielen Algorithmen eine Rolle – hinter den Kulissen oder während der Durchführung, bspw. in der App?
An einigen Stellen eine zentrale, vor allem in der DPK-App. Hier nutzen wir die bestehende Logik einer Finanz-App, die eine Vielzahl von Informationen in Echtzeit aus- und bewertet, um aktuelle und zuverlässige Aussagen zu treffen. Dies haben wir weiterentwickelt und auf das Matchmaking übertragen. Der Algorithmus wird mit den Infos gefüttert, die uns die Teilnehmer angeben: Personendaten, Interessen und Angebote des eigenen Unternehmens. Angereichert wird dies mit weiteren, frei verfügbaren Daten aus dem Web, wie LinkedIN. So können Teilnehmern Verbindungen aus seinem persönlichen Netzwerk gezeigt werden. Dazu bietet die App neue Kontakte an. So kann ein Match mit einem bis dahin unbekannten Teilnehmer angezeigt werden, der interessante Lösungen bereits implementiert hat. Damit bieten wir eine ganz neue Qualität des Netzwerkens. An #DPK18 und #Impulse18 teilzunehmen, soll sich noch mehr lohnen.
Haben Sie veränderte Bedürfnisse der Gäste beobachtet?
Informationen sind in jeglicher Form online verfügbar. Daher hat alles, was online nicht oder nur mit großem Aufwand erreicht werden kann, an Bedeutung gewonnen. Das Knüpfen der richtigen geschäftlichen Kontakte gehört dazu. Die App soll helfen, diese Zeit möglichst effektiv zu nutzen. Zwei weitere Veränderungen sind ebenso durch die Digitalisierung bedingt: Einzelne Produkte oder Leistungen sind weniger interessant, nachgefragt werden ganzheitliche Lösun gen für die Fragen des Alltags. Daher haben wir schon 2017 angefangen, Themenbereiche einzurichten. Dort wurde zum Beispiel „Modern Workplaces“ in vielen Facetten erlebbar gemacht. Dazu sind die Grenzen zwischen Partnern und Kunden nicht mehr eindeutig: Partner können auch Kunden sein und Kunden Partner.
Welche Entwicklungen haben Einfluss darauf, wie Sie künftig planen – wie wir uns auf der #Impulse28 begegnen werden?
Ich glaube fest daran, dass es weiterhin Ver anstaltungen geben wird, an denen Menschen persönlich zusammenkommen. Aber natürlich bewirkt die Digitalisierung auch hier einen Wandel: Virtuelle Messen gewinnen mit besserer Technik an Bedeutung. Was für welchen Anlass am besten ist, hängt von vielen Faktoren ab. Da sind Zeit und Kosten der Teilnehmer, die Mobilitätsfrage, die immer wichtiger wird: Wie werden wir in Zukunft reisen? In meinen Augen werden wir uns auf der #Impulse28 tatsächlich treffen können, dort aber neben den realen Angeboten auch sehr viele virtuelle vorfinden. Die #Impulse28 wird sich nicht nur an deutsche Unternehmen richten. Globale Lösungen werden immer wichtiger. Daher rechne ich mit Teilnehmern aus der ganzen Welt – persönlich oder virtuell. Es wird also spannend!
Herzlichen Dank, Frau Zöller!
Margit Zöller, echtes Münchner Kindl, Mutter von zwei Söhnen, leidenschaftlich zuhause in allen Bereichen, wo es ums Begeistern und Gewinnen von Menschen für die Zukunft geht. Nach Pädagogik und Politik bahnt sie neue Wege im Event- und Messemanagement der ITK-Branche. Anfangs verantwortlich für Deutschlands größte Netzwerkmesse, 2008 Übernahme des Event-Teams der internen Microsoft-Agentur. Seit 2013 ist sie Projektlead Partnerevents, seit 2017 als Experiential Marketing Teamlead verantwortlich für alle Fokus-Events.