Von Hallen, Venues und Kongresszentren kennt man das Werkeug: Eine digitale Kopie soll es PlanerInnen erleichtern, die Location für eine mögliche Veranstaltung virtuell zu erkunden. Die Verwaltung der schwedischen Metropole Göteborg geht nun einen Schritt weiter. Nicht nur einzelne Event-Orte und Hotels, sondern die ganze Stadt sollen interessierte MICE-Profis künftig vom Bildschirm aus entdecken können. Die interaktive Version der Stadt richtet sich insbesondere an VeranstalterInnen und PlanerInnen.
„Diejenigen, die schon einmal in Göteborg waren und das Reiseziel kennen, treffen eher Entscheidungen und empfehlen uns leichter weiter. Wir sind nicht so bekannt wie einige unserer Konkurrenten. Deshalb ist es wichtig, zu zeigen, was wir zu bieten haben“, sagt Fredrik Lundgren, Projektleiter beim Höteborger Convention Bureau.
Die digitale Plattform befindet sich aktuell in Entwicklung. Sie wird mit der Unterstützung der Omniverse-Plattform von des Grafik-Spezialisten Nvidia erstellt. Mehrere berühmte Spots und Wahrzeichen der schwedischen Stadt werden enthalten sein, ebenso wie eine Reihe von Hotels und Einrichtungen, darunter das Messezentrum Svenska Mässan Gothia Towers.
PlanerInnen sind dann künftig eingeladen, die digitale Umgebung zu besuchen, wo sie von einem Guide empfangen und herumgeführt werden. BesucherInnen können auswählen, was sie in Bezug auf Hotels, Einrichtungen, Restaurants, Unterhaltung und Attraktionen sehen möchten. Es wird laut einer Mitteilung auch möglich sein, verschiedene Tages- und Jahreszeiten einzustellen. Einen ersten Vorgeschmack hatte es bereits auf der diesjährigen IMEX in Frankfurt gegeben.
Den Anstoß zur Umsetzung des Projekts, erklärt Fredrik Lundgren, haben auch Bestrebungen in punkto Nachhaltigkeit gegeben. Göteborg will seine Erreichbarkeit erhöhen und dabei zugleich nicht notwendigerweise mehr CO2-Emissionen verursachen. Neben der Funktion als Tool für Veranstalter ist das Ziel gleichzeitig, die Zugänglichkeit für BesucherInnen mit Behinderungen zu verbessern.
Es bleibe noch einiges an Entwicklungsarbeit zu leisten, heißt es von Göteborg & Co AB, der Stadtentwicklungs- und Marketinggesellschaft Göteborgs. Die Planung sieht vor, dass eine Testversion Anfang 2025 verfügbar sein soll, mit einer vollständigen Version im darauffolgenden Jahr.