Hoch über Berlin

Mittwoch, 11.06.2008
AUMA. „Das erste große Treffen der Messefamilie!“ ruft Hans-Joachim Boekstegers freudig aus. Der Vorsitzende des Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) begrüßt am 10. Juni 2008 knapp 400 Vertreter der Messegesellschaften, Wirtschaft und Politik zum ersten AUMA MesseTreff. Ihm geopfert werden der HauptstadtTreff und die Fachtagung MesseForum – und damit die Inhalte. Auffangen sollen […]

AUMA. „Das erste große Treffen der Messefamilie!“ ruft Hans-Joachim Boekstegers freudig aus. Der Vorsitzende des Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) begrüßt am 10. Juni 2008 knapp 400 Vertreter der Messegesellschaften, Wirtschaft und Politik zum ersten AUMA MesseTreff. Ihm geopfert werden der HauptstadtTreff und die Fachtagung MesseForum – und damit die Inhalte. Auffangen sollen das Fachforen wie zum Thema Datenschutz, die jedoch nur Mitgliedern offen stehen. Es ist ein bisschen wie Afterwork – nur dass fast jeder jeden kennt, aber nicht jeder kommen kann.

„Alle Kennzahlen sind im Plus“, verkündet der Vorsitzende Boekstegers. Letztes Jahr bevölkerten 10,6 Mio. Besucher die 139 internationalen Messen. Das sind 3,8 Prozent mehr als 2006. Sie trafen auf 165.759 Aussteller (89.813 aus dem Aus- und 75.944 dem Inland), deren Stände auf 6,7 Mio. qm um 4,6 Prozent zulegten.

Wachstumstreiber sind neben den internationalen Aussteller mit einem Zuwachs von 5,3 Prozent die Auslandsmessen deutscher Veranstalter. „Die Zahl solcher Messen ist von 2003 bis 2007 um fast 75 Prozent auf 216 gestiegen“, informiert Neven. Die Zahl der Aussteller stieg sogar um 116 Prozent auf 78.000. Unter ihnen waren 2007 auch 7.500 KMU. Sie partizipierten am Auslandsmesseprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), dessen Etat der AUMA von 37 auf 40 Mio. Euro wachsen sehen will. Ebenfalls angenommen wird das BMWi-Förderprogramm für Messebeteiligungen junger und innovativer Firmen.

Das Tor zur Welt stößt der AUMA beim MesseTreff jungen Forschern auf und holt die Stiftung „Jugend forscht“ auf die Bühne. „Die Rohstoffe unseres Landes liegen in den Köpfen unserer Kinder“, wirbt Dr. Nico. P. Kock. Stolz resümiert der stellvertretende Geschäftsführer: „Seit 1965 beteiligten sich 150.000 Nachwuchswissenschaftlern an unseren Wettbewerben“. So wie Lisa Gutjahr zum Klimawandel (Kommt es beim Auftauen von Dauerfrostgebieten wie Nordkanada, Alaska und Sibirien zu Methan-Emissionen oder nicht?). 

Hermann Scherer zlegt die „Spielregeln für die Pole-Position in den (Messe)-Märkten von morgen“ fest. In der „Zuvielisation“ gehe es um Aufmerksamkeit, behauptet der Marketing-Profi und bezieht sich auf die Wahrnehmungsforschung: „Wir kriegen nichts mehr mit!“  Über Geschichten müssten Messen in das episodische Gedächtnis gelangen. Und die sollten „sexy“ sein. Scherer richtet sich an die Gäste: „Wer im Saal ist serviceorientiert?“ Alle 400 Hände schießen in die Höhe. „Wer ist innovativ?“ 300 Hände gehen hoch. „Und wer von Ihnen ist sexy? Gekicher – die Hände bleiben unten. Schade. (Anmerkung der CIM-Redaktion: Laden Sie die Kongresshaus-Chefinnen ein! Siehe „Damenwahl“ CIM 2/2008).