Optimistisch. „Verbindungen zwischen Menschen sind noch nie wichtiger gewesen als jetzt, wo fundamentale Veränderungen die Art unseres Arbeitens prägen“, betont IMEX-Chairman Ray Bloom zur Eröffnung der Meetingmesse IMEX am 26. Mai 2009 in Halle 8 der Messe Frankfurt. Durch enge Kooperation mit Verbänden und Initiativen wie dem Politicians’ Forum gehe die IMEX über die Logistik einer Messe hinaus, so Bloom. 70 Seminare und Workshops bieten Wissensinput, während das neu mit dem Joint Meetings Industry Council (JMIC) lancierte Projekt „Meetings for Success“ Entscheidungsträgern den Wert von Meetings verdeutlichen soll.
Für Rekordbeteiligung sorgen 3.500 Aussteller aus 157 Ländern und 3.700 Hosted Buyers sowie 5.100 Einzelbesucher. Das grüne „Visitors“-Band am Badge ist überall zu sehen und signalisiert Eigeninitiative und Informationshunger seitens der Planer. Neue Produkte finden sie am Stand der Wild Card Gewinner 2009, wo sich die serbische Stadt Novi Sad, die Cook Islands und das Masurische Konferenzzentrum Zamek Ryn präsentieren. „Mit unserem 350-Sitze-Plenum im gotischen Gewölbe und 164 Zimmer-Hotel inmitten Masurens Seenplatte bieten wir exzellenten Service für Euro-Klienten“, erklärt Marketingdirektorin Barbara Pawliczuk.
Am Deutschlandstand, mit über 1.400 qm und 180 Ausstellern größter IMEX-Stand, waren SwarmWorks Ltd. mit ihrem innovativen Infrarot-Tool für interaktive Großgruppen-Events und die Destination Chemnitz die GCB Wild Card Gewinner. „Wir freuen uns sehr über die IMEX-Präsenz und das Kundeninteresse hier. Unsere günstige Preisstruktur ist für viele attraktiv“, berichtet Anett Günther, Leiterin Veranstaltungsmanagement und Marketing der Messe Chemnitz.
„Value for money“ ist auf der IMEX 2009 eine oft gebrauchte Formulierung. Lutz Vogt, Chef des German Convention Bureau (GCB), unterstreicht in seiner Eröffnungsrede das exzellente Preis-Leistungsverhältnis im IMEX-Gastgeberland. Mit hoher Service-Flexibilität und Wechselkursvorteilen für Euro-Kunden locken derzeit viele der jüngsten Mitglieder der EU27. „Unser Inlandsmarkt ist bei 1,3 Mio. Einwohnern klein. Bei einem Minus von 14 Prozent unseres BIP sind wir umso mehr auf ausländische Märkte angewiesen. Im Oktober eröffnet das neue Kongresszentrum Solaris, und Gruppenraten für 4- und 5-Sterne Hotels liegen bei 70 bis 80 Euro“, sagt Riine Tiigi, Leiterin des Estonian Convention Bureau.
Auch das Nachbarland Litauen punktet mit günstigen Preisen. „Wir haben im Juli 2010 das ICCA Research Sales Meeting zu Gast und werden uns auf der EIBTM 2009 gemeinsam mit den anderen baltischen Staaten an einem Stand präsentieren“, berichtet Jolanta Beniuliene. Ausgesetzt wurde allerdings der Bau des neuen Kongresszentrums, da der Hauptinvestor Nordbank das Projekt vorläufig gestoppt hat.
Gleiches gilt für den Bau des geplanten Kongresszentrums in Budapest, wo der australische Investor sein Engagement zurückzog. Gut gebucht hingegen ist Ungarns Hotellerie. „Bei uns ist der Kunde König. Diese Botschaft werden wir auch auf der am 23. und 24. September 2009 in Bukarest stattfindenden Messe „Meeting Romania“ kommunizieren“, betont Ioana Nan, Rumänisches Fremdenverkehrsamt in Berlin.
Selbstbewusstsein zeigen auch die asiatischen Länder. „Wir sind definitiv zurück am internationalen Markt und hatten 2008 ein Plus von 30 Prozent bei Meetings und Incentives“, berichtet Syamsul Lussa, Director for Market Development des Ministeriums für Kultur und Tourismus in Indonesien. Nach der Weltklimakonferenz mit 10.000 Gästen 2008 auf Bali war vom 11. bis 15. Mai 2009 die World Ocean Conference im Grand Kawanua Convention Centre auf Sulawesi zu Gast. Großes Vorbild für die asiatische Kongresskultur ist das Kuala Lumpur Concention Centre unter Leitung von Peter Brokenshire. In den ersten vier Monaten 2009 konnte das KLCC 17 neue Veranstaltungsbuchungen für sich gewinnen.
Das neue nationale CVB ist jetzt die zentrale Anlaufstelle für Planer in Malaysia. Mit dem im Herbst 2009 eröffnenden zweiten Kongresszentrum in Kuching entwickelt sich auch die Region Sarawak zum Meetingmagneten in Malaysia. Angekündigt hat auch Ägypten die Gründung eines CVBs. „Auf der EIBTM 2009 werden wir das Egyptian Consortium for International Travel & Event Management (ECITEM) lancieren“, erklärt Tamer Marzouk, geschäftsführender Direktor des ägyptischen Fremdenverkehrsamtes in Frankfurt. Er ist vom vielfältigen Potenzial seines Landes, insbesondere für den deutschen Markt, überzeugt.
Endlich mit eigenem CVB ist auch die Hansestadt Hamburg am Start. Gesellschafter sind die Hamburg Tourismus GmbH und die Hamburg Messe und Congress GmbH. HCB-Geschäftsführer sind CCH-Leiter Edgar Hirt und Udo Schimmelpfennig von der Hamburg Tourismus GmbH. Gemeinsam werden sie die attraktive Stadt für Kongresse und Meetings offensiver positionieren. Professionelle Strukturen und Zielgruppenansprache sind auf der IMEX 2009 ein klares Credo.
Zufrieden mit der Resonanz zeigen sich viele Aussteller. Die Schweiz hat mehr Appointments als im Vorjahr. Am Stand der Accor-Gruppe ist Daniela Schade, Vice President Sales & Distribution, sehr zufrieden. Peter Payet, Vice President Arabian Adventure, verzeichnet zwar weniger, aber qualitativ höhere Nachfrage als im Vorjahr, während Alexander Moutanov, Marketingleiter Kongresszentrum Sofia, wenig Interesse bei Hosted Buyers registriert. „Die Arbeit beginnt zu Hause“ war von deren Seite zu hören beim Anblick ihrer stapelweise gesammelten Visitenkarten.
Anregungen nahmen alle mit. „Interessant sind für mich aktuelle Informationen zu neuen technischen Produkten, da zunehmend Anfragen zu Konferenzschaltungen kommen“, berichtet Helga Benes, Monier Roofing Components GmbH & Co. KG. Die nächste IMEX findet vom 25. bis 27. Mai 2010 in Frankfurt statt.
