Interview: „Es geht um Know-How-Transfer“

Mittwoch, 07.09.2011
Im weltweiten Wettkampf um Wissen positionieren sich Destinationen als Hubs für Schlüsselprobleme der Zukunft. Für Basel ist Energie so ein Thema. Wie kamen Sie darauf?Basel beschäftigt sich schon lange mit Energiefragen und wollte diese politische Haltung auch international manifestieren. Es geht um Know-How-Transfer, den eine Metropole im Taschenformat sehr gut bieten kann. Wie kommt es, […]

Im weltweiten Wettkampf um Wissen positionieren sich Destinationen als Hubs für Schlüsselprobleme der Zukunft. Für Basel ist Energie so ein Thema. Wie kamen Sie darauf?
Basel beschäftigt sich schon lange mit Energiefragen und wollte diese politische Haltung auch international manifestieren. Es geht um Know-How-Transfer, den eine Metropole im Taschenformat sehr gut bieten kann.

Wie kommt es, dass das Congress Center Basel einen Sitz in der die Global Energy Basel (GEB)veranstaltenden Stiftung hat?
Unsere Organisation, MCH Group, hat indirekt Einsitz in den Stiftungsrat der Global Energy Basel Stiftung mit einem Mitarbeiter (ad personam). Als einer der größten Veranstalter von Messen und Kongressen in der Schweiz ist es zunehmend wichtig, sich auch als Instrument zur Wirtschaftsförderung zu verstehen. Wir gehen deshalb die wichtigsten Themen der Städte mit einem größeren Engagement an, als wir dies nur als reiner Organisator oder Vermieter tun würden. Dies gilt auch für die Life Sciences Industrie, Cleantec usw.

Wieso ist die Global Energy Basel wichtig für Ihre Stadt und Ihr Kongresszentrum?
Mit der Positionierung der Global Energy kann sich Basel in einer ihrer Kernfragen international messen, ihre Erkenntnisse erweitern und weitergeben. Ist eine Stadt gut in einem Feld, zieht sie auch Talente und Wirtschaftstreiber an. Gerade in Fragen der Energie manifestieren Leuchtturm-Events das Selbstverständnis nach innen und außen. Für das Kongresszentrum ist es neben dem Effekt der jährlich wiederkehrenden Auslastung – in die in den ersten Jahren investiert werden muss – ebenfalls eine Positionierung. Wir haben mit einer der größten Solaranlagen und dem Bau der neuen Messehallen nach Minergie-Standard ein Interesse, bei Energiefragen nicht hinten anzustehen. Wir können uns in naher Zukunft vorstellen, die GEB-Kompetenz für unsere Messeprodukte einzusetzen.

Gegen welche „energieaffinen“ Städte Europas treten Sie an?
Bilbao, London, Stuttgart, München, die Liste ließe sich endlos erweitern, das Thema ist und wird noch lange Nr. 1 für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bleiben.

Glauben Sie, dass der Bedarf nach Konferenzen und Veranstaltungen im Sektor Energie steigen wird?
100 Prozent Peak Oil – der Punkt ab dem die Verbrauchsmenge die noch mögliche Fördermenge überschreitet – ist nach einigen Theorien schon erreicht, oder wir sind daran, ihn zu erreichen. Ab dann muss sich die Menschheit an das Zeitalter ohne fossile Energien annähern. Dies bedingt viel Innovation, Investition, Politik – die Nährböden für unsere Industrie.

www.congress.ch, http://globalenergybasel.com