Fiona Pelham, Vorsitzende des ISO-Ausschusses für Nachhaltiges Eventmanagement, über den Umweltsiegel-Dschungel, die Arbeit im ISO-Gremium und den Zeithorizont bis zur Einführung der neuen ISO-Norm.
CIM: Anbieter reden immer von Nachhaltigkeit, aber der Kunde?
Fiona Pelham: Die meisten Marken sind jetzt der Nachhaltigkeit verpflichtet. Das ist die Chance für Veranstaltungsplaner, einen Service anzubieten, der den Umweltwerten der Marke angepasst ist.
Nur sind umweltbewusste Planer verunsichert: EU-Flower, Green Key, Green Globe, GRI, BS8901… Was kann die Branche gegen den „Ökodschungel“ tun?
Da das Thema immer wichtiger wird, steigt leider die Anzahl der Umweltsiegel. Mit ein paar Schritten kann man sich im Dschungel zurechtfinden: 1. Entscheiden Sie sich für ein nationales oder internationales Umweltzeichen. 2. Bevorzugen Sie eine Checkliste oder ein Managementsystem? 3. Informieren Sie sich, wofür die Zeichen stehen und wie sie zertifiziert werden. Manche Siegel helfen Wasser und Energie sparen, aber vielleicht sind Sie auch an den sozio-ökonomischen Auswirkungen interessiert. Das Management-System wie BS8901 oder das Berichtswesen Global Reporting Initiative berücksichtigen Nachhaltigkeit in jedem Arbeitsvorgang.
BS8901 ist die britische Norm für nachhaltiges Eventmanagement. Sie leiten den ISO-Ausschuss zur Internationalisierung dieses Standards. Welche Komponenten gibt es?
ISO 20121 beruht auf denselben Grundlagen wie BS8901. Zu den Komponenten der BS8901 gehören die Bestimmung von negativen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen, die Definition von Zielen, um diese zu mildern, die Schaffung von nachhaltigen Entwicklungsgrundsätzen sowie die Festlegung der notwendigen Rollen und Zuständigkeiten, um diese Ziele zu erreichen. Die Entwicklung von ISO-Normen ist ein spannender Prozess, weil dabei Vertreter von rund 30 Ländern mit am Tisch sitzen und zur Schaffung einer Norm beitragen, die nachhaltiges Handeln bei Veranstaltungen jeder Art und Größe in allen Ländern unterstützt.
Wer sitzt denn mit am Tisch?
Alle Länder haben Normungsgremien und wenn eine internationale Norm geschaffen wird, werden alle internationalen Gremien zur Beteiligung eingeladen. Vertreter aller Länder sitzen mit am Tisch, aber sie verständigen sich auch mit Expertengruppen aus ihren eigenen Ländern, um ihre Ansichten darlegen zu können. Vertreter internationaler Verbände können auch stellvertretend für ihre Mitglieder teilnehmen. Wenn jemand sich für eine Teilnahme interessiert, sollte er oder sie das nationale Normungsgremium ansprechen.
Wann tritt die ISO-Norm in Kraft?
Hoffentlich im Sommer 2012.
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