Klaus Schwab: „Höchste Sicherheitsstandards“

Montag, 24.05.2010
CIM: Für das World Economic Forum über Lateinamerika 2010 wählten Sie Kolumbien. Warum? Klaus Schwab: Mexiko und Brasilien machen nach wie vor zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der Region aus, doch das World Economic Forum will auch weiterhin gute Beziehungen in der Region zu Chile, Kolumbien, Peru, Argentinien und anderen großen Volkswirtschaften entwickeln. Kolumbien ist derzeit […]

CIM: Für das World Economic Forum über Lateinamerika 2010 wählten Sie Kolumbien. Warum?
Klaus Schwab: Mexiko und Brasilien machen nach wie vor zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der Region aus, doch das World Economic Forum will auch weiterhin gute Beziehungen in der Region zu Chile, Kolumbien, Peru, Argentinien und anderen großen Volkswirtschaften entwickeln. Kolumbien ist derzeit die viertgrößte Volkswirtschaft in Südamerika, eine der bevölkerungsreichsten Nationen des Kontinents mit wesentlichen Kohle- und Öl-Reserven und ein bedeutender Produzent von Gold, Silber, Smaragden und Platin. Kolumbien hat in den letzten Jahren viele wirtschaftliche und politische Reformen durchgeführt und somit ein beeindruckendes Wachstum erzielt. Die Reformen waren ein wesentlicher Grund, warum das Land die jüngste Wirtschaftskrise relativ erfolgreich überstanden hat.

Was entgegnen Sie Europäern, die Kolumbien als unsicher wahrnehmen?

Im Falle der Sicherheitsbedenken in Kolumbien, wie in vielen anderen Situationen auf der ganzen Welt, hinkt in der Regel die Wahrnehmung der Realität hinterher. Mit dem Einsatz von demokratischer Sicherheitspolitik hat die Regierung Uribe in den letzten acht Jahren nicht nur die demokratischen Institutionen in Kolumbien erfolgreich verbessert, sondern auch Kriminalität und Gewalt dramatisch reduziert. Unsere Erfahrungen vor und während des World Economic Forum in Lateinamerika 2010 waren in dieser Hinsicht makellos.

Lag es an der Sicherheit, dass Sie Cartagena und nicht der Hauptstadt Bogotá den Vorzug gaben?
Die Entscheidung für Cartagena wurde gemeinsam mit unseren Mitgliedern, Partnern und der Regierung von Kolumbien getroffen. Cartagena ist eines der größten städtischen Zentren und größter Seehafen von Kolumbien. Diese Weltkulturerbestadt war auch bereits Gastgeber von vielen internationalen Veranstaltungen und Konferenzen.

Haben Sie andere (verschärfte) Sicherheitsvorkehrungen getroffen als letztes Jahr in Brasilien?
Für das Forum gelten die höchsten Sicherheitsstandards wie für alle unserer Veranstaltungen weltweit. Von Davos in der Schweiz über Doha in Katar, New Delhi in Indien, Rio de Janeiro in Brasilien oder Cartagena in Kolumbien kooperieren wir mit den lokalen Behörden, um die Sicherheit bei unseren Meetings garantieren zu können.

Hat das WEF in Kolumbien Ihre Erwartungen erfüllt?
Das World Economic Forum in Lateinamerika war ein außerordentlicher Erfolg. Am besten hat mir die Atmosphäre gefallen, die wirklich unserem „Community Spirit“ entsprach. Das Programm und die ausführlichen Diskussionen waren von höchster Relevanz für die Region und haben wichtige Ideen für die Region hervorgebracht, um auf dem Weg in Richtung einer inklusiven, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Entwicklung Lateinamerikas für das nächste Jahrzehnt gewappnet zu sein.                   

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