Frankfurt. Am 03. Dezember 2014 verabschiedete das Bundeskabinett den „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE)“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie das „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und steckt sich damit hohe Ziele. Energieeffizienz soll zum zentralen Bestandteil einer nachhaltigen Energiewende werden, um so das nationale Klimaschutzziel der Minderung der CO2-Emission um 40 % bis 2020 (im Vergleich zu 1990) zu erreichen.
Auch die Energieeffizienz von Gebäuden steht dabei auf dem Aktionsplan: Ziel der Bundesregierung ist es, den Gebäudebestand bis 2050 nahezu klimaneutral zu gestalten. Einen wesentlichen Anteil des derzeitigen Energieverlustes bei Nicht-Wohngebäuden stellen die Stadt- und Mehrzweckhallen, Kongresszentren und Eventlocations dar, deren Immobilien zum Großteil in kommunalem Besitz stehen. Zur Aktivierung dieses Prozesses soll das Förderprogramm der KfW-Bank um 200 Millionen Euro auf zwei Milliarden Euro jährlich aufgestockt und die energetische Gebäudesanierung steuerlich gefördert werden.
Der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) als Vertreter von rund 750 Stadt- und Mehrzweckhallen, Kongresszentren und Eventlocations in Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem angrenzenden europäischen Ausland, begrüßt ausdrücklich den Aktionsplan der Bundesregierung. Denn bereits heute besteht bei der überwiegenden Mehrheit der Zentren des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens enormer Sanierungsstau. Viele von ihnen könnten in Zukunft nicht mehr vermietet werden, sei es aus Gründen des Brandschutzes und der Sicherheit oder aber aus Gründen der Abnutzung, der Ästhetik und des vergangenen Zeitgeistes.
„Dass die Lage der kommunalen Kassen nicht besser wird, ist bekannt“, so Joachim König, Präsident EVVC und Direktor Hannover Congress Centrum. „Es ist höchste Zeit, dass die Städte und Gemeinden in die Sanierung ihrer Veranstaltungshallen investieren, um so die finanziellen Belastungen in Zukunft zu minimieren und gleichzeitig einen dringend notwendigen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Aus Sicht des EVVC ist es positiv, dass die Bundesregierung nun endlich über die Gewährung von günstigen Krediten hinaus geht und jetzt auch steuerliche Anreize für Sanierungen gewährt, von denen jedoch nicht die Kommunen profitieren werden. Hierfür wäre es notwendig, den Veranstaltungshäusern verlorene Zuschüsse von Bund und Ländern in Form von direkten Fördermitteln zu kompensieren, wie es z.B. im Denkmalschutz der Fall ist.“