Die deutsche Hotelkette Lindner Hotel AG hat am Düsseldorfer Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Die Insolvenz soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. Die Hotelgruppe betreibt derzeit rund 40 Häuser an 13 Standorten in zehn europäischen Ländern sowie in den USA. Sechs weitere Häuser sind derzeit in der Planung.
Wie die renommierte Hotelfachzeitung AGHZ berichtet, seien die Mitarbeiter bereits über den Insolvenzantrag informiert worden. Man habe es nicht mehr geschafft, Verpflichtungen in Folge der Pandemie und des Ukraine-Krieges zu stemmen.
Me and All und 7Pines/L Collection nicht von der Insolvenz betroffen
Der Insolvenzantrag wurde nur für die Dach-AG des Unternehmens gestellt; nicht von der Insolvenz betroffen sind die zwölf Standorte der Lifestyle Hotels GmbH (Me and all) und der 7Pines/L Collection in Deutschland.
Dass die Hotelgruppe in finanziellen Schwierigkeiten stecken könnte, hatte sich bereits Mitte des Jahres abgezeichnet. Anfang Juli hatte Lindner die Lifestyle-Marke Me and All Hotels an Hyatt verkauft. Lindner ist aber bis heute weiterhin für den Betrieb der bestehenden Me and All Hotels verantwortlich.
Wechsel in der Führungsebene der Lindner Hotels
Auffällig war zudem, dass es 2024 viele Wechsel in der Führungsebene von Lindner gegeben hatte. So verließ unter anderem Stefanie Brandes, die zuvor von Aldiana zu Lindner gewechselt war, im Sommer überraschend die Hotelkette und wechselte zu Dorint.
Der Hotelfachzeitung AGHZ zufolge soll der Betrieb der Hotels zunächst normal weiterlaufen. Dirk Andres von der Kanzlei Andres Partner wurde als vorläufiger Sachwalter bestellt, der Restrukturierungsexperte Frank Kebekus soll die Vorstände der Lindner Hotels AG, Frank Lindner und Christoph Scherk, im Eigenverwaltungsverfahren als Generalbevollmächtigter unterstützen.