Messe Frankfurt: Das Minus schrumpft

Mittwoch, 21.12.2022

Nach den heftigen Gewinneinbrüchen in der Corona-Flaute befindet sich die Messegesellschaft der Mainmetropole wieder auf Wachstumskurs. Das Umsatz-Plus ist groß, der Verlust nach Steuern schrumpft gemessen an den zurückliegenden Pandemiejahren erheblich.

Die Frankfurter Messe kann vorerst einen vorsichtigen Haken hinter die Krise setzen: Der Neustart seit April hat Aufwind gebracht und dem Unternehmen ein beinahe dreifaches Umsatz-Plus eingebracht. Laut Mitteilung gehe man demnach „von einem konsolidierten Konzernumsatz in Höhe von rund 450 Millionen Euro“ aus – nach nur 154 Millionen Euro im Vorjahr.

Eingepreist ist dabei der Ausfall des ersten Quartals sowie die Tilgung von Darlehen und der Verkauf eines Grundstücks, heißt es. Nach Steuern werde der diesjährige Verlust dann mit lediglich noch 30 Millionen Euro deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr mit minus 139 Millionen Euro. Das stimmt die Betreiber optimistisch – immer jedoch unter der Voraussetzung, dass alle künftigen Veranstaltungen planmäßig stattfinden können.

Das Kerngeschäft sei nun mal die persönliche Begegnung, betont Messe-Chef Wolfgang Marzin. Und dem konnte die Gesellschaft dieses Jahr allmählich wieder geregelt nachgehen: 2022 fanden demnach 310 Veranstaltungen mit annähernd 52.000 ausstellenden Unternehmen sowie 3,3 Millionen BesucherInnen statt. Rund 80 Veranstaltungen habe man weltweit aufgrund der Nachwirkungen von Corona abgesagt beziehungsweise verschieben müssen.

„Die Belegschaft der Messe Frankfurt hat Durchhaltevermögen und Kreativität bewiesen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, lobt Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Stephanie Wüst, Dezernentin der Stadt Frankfurt für Wirtschaft, Recht und Reformen und frisch gewähltes Aufsichtsratsmitglied der Messe Frankfurt, hebt die Strahlkraft der Messe und ihre Bedeutung für den Standort Frankfurt hervor: „Die vom Management initiierten Maßnahmen entwickeln den Messestandort und die Marke ‚Messe Frankfurt‘ nachhaltig und zukunftsorientiert weiter.“ Das stärke die internationale Wettbewerbssituation, was nicht zuletzt der lokalen und regionalen Wirtschaft zugutekomme, so Wüst.

Wichtige Kennzahl hierbei: Die Internationalität. Auf den konzerneigenen Veranstaltungen am Heimatstandort lag diese aufseiten der AusstellerInnen bei 73 Prozent, bei den FacheinkäuferInnen waren es 57 Prozent, heißt es.

„Wir haben in den beiden vergangenen Jahren viel dazu gelernt und uns einiges getraut. Wir haben ausprobiert, selektiert und konzentrieren uns nun auf das, was relevant ist und gleichzeitig die Qualität unserer Veranstaltungen und Services optimiert“, so Marzin.

Für die Zukunft visiert das Unternehmen an, noch digitaler und nachhaltiger zu werden. Das Angebot auf dem Gelände wächst 2023 um die neue Halle 5, die Eröffnung ist für Anfang Februar vorgesehen. Details dazu finden Sie hier. Damit könne das Messegelände dann sowohl im Osten als auch im Westen vollwertig bespielt werden und sei für Großveranstaltungen ebenso wie für mehrere parallel stattfindende Events nutzbar.

Felix Hormel