Die Preisentwicklung bei Venues und Dienstleistern passt im Moment nicht zu dem, was der Markt hergibt. „Hier wird aber zu viel Risiko auf die Veranstalter abgewälzt, die dieses nur begrenzt tragen können“, kritisiert der Chef der Agentur Shine Conventions, Maiko Heinrich, in einem Interview mit CIM Conference & Incentive Management.
Appell: „Preise nicht überreizen“
Heinrich verweist dabei nicht nur auf Preisaufschläge von 30 bis 50 Prozent. Hinzu komme mitunter sogar noch ein Aufschlag für das Inflationsrisiko. Die Forderungen seien aufgrund der Kostensteigerungen zwar zum Teil berechtigt, dürften aber nicht überreizt werden, so der Erfinder der größten Beauty-Convention Europas, der GLOW.
Gehe der aktuelle Trend weiter, könne er zum Boomerang von Veranstaltungs-Centren und Dienstleister werden, fürchtet Heinrich und warnt: „Wenn die Kreativen und Produzenten nicht Formate entwickeln und das Publikum aktivieren, bleibt am Ende für niemanden in der Branche ein Geschäft jenseits von Hauptversammlungen und Impfzentren.“
„Übernachfrage“ verzerrt den Markt
Den Grund für die aktuelle Entwicklung sieht Heinrich nicht nur in den allgemein gestiegenen Kosten. Nach der Pandemie habe es vielmehr großen Nachholbedarf und eine „Übernachfrage“ gegeben. Das habe die Marktsituation verzerrt.
„Manche Teile der Branche kämpfen ums Überleben und agieren irrational“, analysiert der Event-Experte. Andere wiederum hätten während der Pandemie „ungewöhnlich gute Geschäfte gemacht und handeln jetzt aus einer Position der Stärke heraus“ – und zwar viel robuster als es die Branche verträgt.
Heinrichs Appell: „Wir brauchen Vernunft und gegenseitige Unterstützung. Wir müssen gemeinsam heilen.“ Es werde sich zeigen, wie viel Community in der Veranstaltungsbranche selber steckt.
Wie wichtig eine starke Community für sein eigenes Geschäft mit der GLOW Convention ist und mit welchen Ideen und neuen Formaten sein Unternehmen die Corona-Krise überstanden hat, lesen sie im großen Interview der aktuellen Ausgabe von CIM.
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