CIM: Im September hat das World Economic Forum (WEF) in enger Kooperation mit der chinesischen Regierung das Annual Meeting der „New Champions“ in Dalian gelauncht. Wieso?
Schneider: Dieses Treffen bietet der nächsten Generation der Großfirmen ein Forum, mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft über ihre Herausforderungen als neue globale Akteure zu sprechen. Die New Champions werden die globale Wirtschaft beeinflussen, und China hat viele dieser Unternehmen.
Welche Rolle spielen Kongresse und Gipfel hinsichtlich der Globalisierung?
Die Globalisierung stellt viele neue Herausforderungen an die Wirtschaft als globaler Akteur. Dies macht es sehr wichtig für sie Treffensplattformen zu haben, um über diese Herausforderungen zu sprechen und gemeinsam Lösungen für die großen Probleme dieser Welt zu finden.
Einmal in Jahr treffen sich die Leader der Welt in Davos. Wozu dient das WEF?
Davos ist die weltweit einzigartige Plattform für Verantwortungsträger aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften, Medien, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zur Diskussion und Analyse aktueller globaler Probleme. Das Forum geht vom Konzept des Multi-Stakeholder-Ansatzes aus: Nur im offenen, engagierten und kritischen Dialog aller Akteure entstehen tragfähige Lösungen – alleine können die Stakeholder die globalen Probleme nicht beheben.
Warum wählten Sie als Motto 2007 „Shaping the Global Agenda: The Shifting Power Equation“?
Es spiegelt die Elemente wider, die die großen Themen bestimmen, z.B. die schnell wachsenden Volkswirtschaften und Rohstofflieferanten. Die geopolitische Debatte bestimmen drei Themen: die Instabilität im Mittleren Osten, speziell in Irak; die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen sowie der steigende Energiebedarf und Klimawandel. Dazu kommt der wachsende globale Terrorismus, der mit diesen Bereichen zusammenhängt.
Worin liegt die größte Herausforderung bei der Organisation globaler Meetings wie dem WEF?
Ein möglichst offenes Umfeld zu schaffen, wo die Verantwortungsträger möglichst informell über die Probleme dieser Welt diskutieren können, um Lösungsansätze zu finden. Das heißt: trotz Sicherheit, Protokoll, Logistik und Teilnehmerzahl, ein echtes „Global Village“ erstehen zu lassen.