Ritter von Kempski : „Modellprojekt war erfolgreich“

Donnerstag, 29.04.2021
Mit der jüngsten Änderung des Infektionsschutzgesetzes mussten die Ritter von Kempski Privathotels im Harz ihren Modellversuch für „sicheres touristisches Reisen“ abbrechen.  Dies bedauert deren Eigentümer und Geschäftsführer Clemens Ritter von Kempski sehr. Denn das Modellprojekt sei erfolgreich und damit richtungsweisend gewesen. „Wir haben am Dienstag nach Ostern 120 Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt und innerhalb […]

Mit der jüngsten Änderung des Infektionsschutzgesetzes mussten die Ritter von Kempski Privathotels im Harz ihren Modellversuch für „sicheres touristisches Reisen“ abbrechen.  Dies bedauert deren Eigentümer und Geschäftsführer Clemens Ritter von Kempski sehr. Denn das Modellprojekt sei erfolgreich und damit richtungsweisend gewesen.

„Wir haben am Dienstag nach Ostern 120 Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt und innerhalb von zehn Tagen das Naturresort Schindelbruch und das Romantik Hotel FreiWerk hochgefahren“, sagt der Hotelchef. Die Krise habe das Team abermals enger zusammengeschweißt, heißt es weiter. „Es war beeindruckend zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Mitarbeiter das Konzept umgesetzt und sich um die Gäste gekümmert haben“, sagt Ritter von Kempski.

Auch die Gäste hätten zum Erfolg beigetragen, bei der Umsetzung der Sicherheits- und Hygienemaßnahmen habe es keine Probleme gegeben. „Es war spürbar, dass die Gäste zum Erfolg des Modellprojektes beitragen wollten. Die Freude am Kurzurlaub war allen anzumerken.“

Zudem habe man durch die konsequente Testung im Vorfeld infizierte, aber noch symptomlose Mitarbeiter diagnostizieren und in Quarantäne schicken können. „Wir haben daher sicher Infektionsketten unterbrochen“, sagt Ritter von Kempski. Doch auch wenn man nun vorzeitig wieder schließen und die Mitarbeiter wieder in Kurzarbeit schicken musste: „Wir werden in absehbarer Zeit wieder öffnen – da ist Licht am Ende des Tunnels.“

Enttäuscht ist er indes von der Bundespolitik: „Erschütternd“ sei, dass der federführende Bundestagsausschuss für Gesundheit noch am Tag vor der Änderung des Infektionsschutzgesetzes die Sieben-Tage-Inzidenz als alleinigen Maßstab für Schutzmaßnahmen disqualifiziert und eine klare Empfehlung für Modellversuche veröffentlicht habe. Beides sei vom Kanzleramt und vom Gesundheitsministerium „zu 100% ignoriert“ worden – „das ist grob fahrlässig“.

In Zukunft müssten differenziertere Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene getroffen werden, da pauschale Vorgaben zum Beispiel einer Einzelregion oder Konzepten auf Einzelbetriebsebene nicht gerecht würden.

jb