Jubel in Schweden. Loreen hat den 57. Eurovision Song Contest 2012 in Baku haushoch gewonnen. Damit findet der 58. ESC am 18. Mai 2013 in Stockholm statt. Mit ihrer düster inszenierten “Euphoria” trifft sie den Nerv des europäischen Publikums – sie gewinnt mit 372 Punkten und einem ganz klaren Abstand von 113 Punkten auf die zweitplatzierten russischen Großmütter. Serbiens Zeljko Joksimovic holt sich den dritten Platz. Damit haben sich tatsächlich die von Wettbüros und Fans vorausgesagten Favoriten ganz klar durchgesetzt. „Das habe ich nicht erwartet, dass ich so viel Unterstützung aus Europa bekomme. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, freute sich Loreen auf der Pressekonferenz nach dem Finale. Deutschlands Teilnehmer Roman Lob schafft es mit seinem Auftritt auf einen guten achten Platz und erreicht damit das selbstgesteckte Ziel, unter die Top Ten zu kommen. „Top Ten war immer mein Ziel, jetzt haben wir den achten Platz gemacht, das ist supergeil, was will man mehr?”, freute sich Roman Lob im Anschluss.
Schon Tradition hat die Vergabe der deutschen Punkte von der Hamburger Reeperbahn. Diese Aufgabe hatte in diesem Jahr Anke Engelke, die zugleich auch Präsidentin der nationalen Jury war. Ihr Auftritt war bemerkenswert: Bevor sie die Punkte verlas, sagte sie auf Englisch zu den Moderatoren in Baku, dass es immer gut sei, wählen zu können, eine Wahl zu haben. „Aserbaidschan, viel Glück auf deinem Weg, Europa schaut auf dich!” – eine deutliche Botschaft an das autoritär regierte Aserbaidschan. In den vergangenen Wochen hatte es Diskussionen darüber gegeben, ob der Song Contest in einem Staat wie Aserbaidschan überhaupt ausgetragen werden dürfe. Vor diesem Hintergrund war es ein klares Signal an das Regime in Baku – und es blieb auch die einzige an diesem Contest Abend. Künstlern ist es laut Reglement der EBU verboten sich auf der Bühne zu äußern. So waren die Möglichkeiten, an diesem Abend auf politische Missstände im Land hinzuweisen gering – Anke Engelke nutze diese Chance.