Erst im Jahr 2020 wurden die Visagebühren für den Schengenraum von 60 auf 80 Euro angehoben. Diese Erhöhung wurde mit der unionsweiten Inflationsrate der letzten drei Jahre begründet.
Folge der Erhöhung sei nun auch, dass Dienstleister, wie etwa vfs Global, die Termine zur Visumbeantragung vereinbaren und Visumanträge entgegennehmen, ebenfalls ihre Gebühren erhöhen können, kritisiert der AUMA. Die Dienstleister dürfen die Hälfte der Visumgebühren als Servicegebühr erhöhen. Dementsprechend erhöht sich hier die Gebühr von 40 auf 45 Euro.
So betrage die Visumgebühr in den USA umgerechnet 172 Euro, in Großbritannien 115 Euro, in Kanada 130 Euro, in Australien 117 Euro und in Indien 150 Euro. China hatte hingegen am 1. Dezember 2023 die Visumpflicht für deutsche Staatsangehörige ausgesetzt, sodass hier keine Gebühren für ein Visum anfallen.
Studien des World Travel and Tourism Council würden deutlich machen, dass Visumerfordernisse einen erheblichen Einfluss auf das Reiseverhalten und somit auf Handel und Wirtschaft haben. Das Visumverfahren in Deutschland sei allerdings nach AUMA-Angaben „nach wie vor papierbasiert und damit sehr umständlich, aufwändig und langwierig.“ Eine Digitalisierung des Visumverfahrens sei daher „dringend notwendig“, um die Einreise aus visumpflichtigen Ländern zu vereinfachen.