Der Corona-Spuk ist schon seit mehreren Monaten ganz offiziell vorbei. Die Einschränkungen sind aufgehoben, viele Messen, Kongresse und Events laufen sagenhaft gut – und dennoch bleibt bei vielen Beschäftigten der Event-Branche das seltsame Gefühl, „dass doch nicht alles wieder so ist wie früher“.
Corona hat die Art des Arbeitens verändert
Das liegt zum einen daran, dass sich ein nennenswerter Anteil der Beschäftigten neu orientiert und in anderen Tätigkeitsfeldern untergekommen ist. Zum anderen hat sich aber auch die Situation all derer, die noch da sind, teils gravierend verändert. Denn Corona hat der Branche nicht nur einen personellen Kahlschlag verpasst, sondern auch die Art des Arbeitens insgesamt verändert. Wer kann, bleibt gerne mehrere Tage pro Woche im Homeoffice, dezentrales Arbeiten mit reinen Remote-Arbeitsplätzen ist ebenfalls nicht mehr unüblich. Eine aktuelle Umfrage des ifo Instituts hat ergeben, dass im Dienstleistungssektor dauerhaft 16,8 Prozent der Arbeitsplätze in deutschen Büros unbesetzt sind.
Die Folge: Man kennt nicht mehr unbedingt alle KollegInnen persönlich und trifft sich generell deutlich seltener. Welchen Einfluss das auf den Erfolg eines Unternehmens hat, hatte die Unternehmensberatung Staufen zusammen mit den Shopfloor-Management-Experten von Staufen Value Streamer im Corona-Jahr 2021 untersucht. Für die Studie „Kollaboration – Erfolgsfaktor Zusammenarbeit“ waren mehr als 300 Unternehmen in Deutschland befragt worden.
Mangelnde Effizient infolge einer schlechten Zusammenarbeit
Das Ergebnis: Drei von vier Unternehmen beklagten damals eine mangelnde Effizient infolge einer schlechten Zusammenarbeit, in jedem zweiten Unternehmen hatte dies auch finanziell nachteilige Konsequenzen. Als großes Problem wurde in mehr als der Hälfte der Fälle der fehlende informelle Austausch, also der klassische Plausch in der Kaffeeküche oder an der offenen Bürotür gesehen. Die Studie ist mittlerweile mehr als zwei Jahre alt, in Teilen dürfte das Problem jedoch auch nach dem Ende der Pandemie fortbestehen.
Dass ein gutes Team die Voraussetzung für eine funktionierende Gesamt-Performance ist, weiß auch Dennis Fischer. Er referiert als Keynote-Speaker über die Zukunft der Arbeit und macht Unternehmen mit Trainings und Coachings fit für kommende Herausforderungen. Zudem hat er mehrere Bücher über Karrierefaktoren geschrieben – erst kürzlich ist „Future Work Skills“ erschienen, das die wichtigsten berufliche Kompetenzen für die Zukunft auflistet und erläutert.
KI kann nicht alle Arbeitsprozesse ersetzen
Fischer zufolge wird das Thema Teamgeist in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Denn „schon sehr bald, also im Verlauf der nächsten Monate“ werde Künstliche Intelligenz viele Aufgaben übernehmen können, die Einzelne bislang noch an ihrem Computer erledigen. „Was KI aber nicht kann, ist einen Arbeitsprozess zu ersetzen, der durch viele gute Ideen und ein gelungenes Teamwork zustande gekommen ist“, so Fischer.
Seiner Erfahrung nach funktioniert ein Team dann besonders gut, wenn sich dessen Mitglieder wohlfühlen. „Und das hat nichts damit zu tun, ob es einen kostenlosen Obstkorb oder einen Yogakurs gibt, sondern mit der psychologischen Sicherheit.“ Diese sei gegeben, wenn man im Arbeitsumfeld alles ansprechen könne, ohne schief angeschaut zu werden oder negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
Interview mit Teambuilding-Trainerin Inke Scholz
Den kompletten Text lesen Sie in unserer neuen Ausgabe CIM 4/2023, die auch als E-Paper gratis zur Verfügung steht.
Hier finden Sie auch ein Interview mit Trainerin und Projektleiterin Inke Scholz vom Unternehmen faszinatour, das auf Teambuilding- und Personalentwicklungsmaßnahmen in Verbindung mit Outdoor-Aktivitäten spezialisiert ist.