CIM: Herr Rees, wie haben Sie Ihre ersten 100 Tage als Präsident erlebt?
James Rees: Meine Wahl zum neuen ICCA-Präsidenten in Dubai 2018 war eine große Ehre für mich. Ich muss zugeben, dass ich mich bis zu diesem Zeitpunkt eher auf die Kampagne konzentriert habe, als auf das, was passiert, wenn ich gewählt wurde. Seitdem war es ganz schön hektisch: Meetings mit dem Team am Amsterdamer Hauptsitz, Zusammenarbeit mit Dennis Speet, Arbeit am Plan für 2019, insbesondere den Geschäftsinnovationen, die wir entwickeln. Leider musste ich eine Reihe von Veranstaltungseinladungen in den ersten Monaten absagen, plane aber, in Zukunft stärker Flagge zu zeigen.
Was sind die wichtigsten strategischen Ziele der ICCA, wie sind die Fortschritte?
Die Schlüsselstrategie für den Vorstand besteht dieses Jahr darin, uns mit voller Kraft auf die Finanzlage der ICCA zu konzentrieren. Diese liegt den übergeordneten Zielen unseres Fünfjahresplans zugrunde. Ich freue mich, sagen zu können, dass hier gute Fortschritte erzielt werden. So kann der Vorstand seine Strategie entwickeln sowie neue Dienste und Unterstützungsangebote für unsere Mitglieder weltweit erarbeiten.
Die „Dezentralisierung des Angebots“ haben Sie als ein Ziel Ihrer Kampagne genannt. Was bedeutet das genau?
Ich bin überzeugt, dass ein Einheitsangebot an ICCA-Diensten für alle nicht mehr ausreicht. Wir müssen maßgeschneiderte Lösungen anbieten, zugeschnitten auf die Regionen, in denen wir tätig sind. Während meiner Kampagne kam hier eine ganz klare Ansage von den Mitgliedern. Durch Abstimmungen mit dem Vorstand werde ich dafür sorgen, dass unsere Regionalbüros die nötigen Mittel bekommen, um mit einem verstärkten regionalen Angebot besser auf die dortigen Geschäftsbedürfnisse eingehen zu können. Die ICCA muss in ihren Strukturen agiler werden, damit wir agieren und auf einen veränderten Kundenbedarf reagieren können.
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeit der ICCA?
Mit der Einführung unseres neuen CRM sind wir dabei, den Mehrwert für die Mitglieder zu steigern, Mitgliederdienste zu personalisieren und das Gewinnen neuer Mitglieder zentral zu koordinieren. Wir arbeiten an neuen Kanälen für die Mitgliedergewinnung, Vertrieb und Geschäftsentwicklung. Durch verstärkte Anstrengungen verlängert unsere Online-Wissensplattform die Lebensdauer wertvoller Inhalte, die von unserer globalen Community auf ICCA-Veranstaltungen und anderswo ausgetauscht werden. Dort werden pädagogische Erkenntnisse, Interviews und auf dem ICCA-Kongress oder dem Association-Meetings-Programm (AMP) vorgestellte Fallstudien veröffentlicht. Wir wollen zum wahren „Global Knowledge Hub” für Verbandsmeetings werden.
Senthil Gopinath ist neuer ICCA-CEO.
Ich freue mich, das Senthil Gopinath ausgewählt worden ist. Er kennt die ICCA-Kultur und -Familie gut. Senthil ist bereit, Veränderungen mitzumachen und die Innovationen voranzutreiben, die wir im Vorstand mit unseren Mitgliedern fordern. ICCA hat sich zu langsam an die neuen Gegebenheiten des Verbandskongress-Markts angepasst. Ich bin aber zuversichtlich, dass Senthil und die Teams bereit sind, die Herausforderung anzupacken.
Ihre Vorgängerin Immediate Past President Nina Freysen-Pretorius trat auch für die Interessen Afrikas ein. Wie sehen Sie die Zukunft des Tagungsstandorts UK?
Großbritannien und Irland sind nach wie vor ein sehr starker Markt. Wir haben eines der aktivsten Chapter mit erfahrenen Branchenvertretern. Der Vorsitzende und die Kommission sind fantastisch. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass unsere Interessensvertretung bei der Regierung Gehör findet, in Resonanz mit den noch unbekannten Herausforderungen des Brexits. Wir passen uns an das an, was die politische Landschaft bietet.
Wie werden Sie die Gleichstellung im ICCA-Vorstand unterstützen?
Es ist wichtig, dass alle ICCA-Mitglieder die Gleichstellung im Vorstand, in unseren Chaptern, Sektoren und Regionen fördern. Ich wünsche mir, dass der Vorstand dank verstärkter Bemühungen von möglichst vielen Menschen aus möglichst vielen Regionen vertreten wird. So können wir dafür sorgen, dass wir in Europa nicht überrepräsentiert sind und von der interkulturellen Kompetenz unserer Mitglieder profitieren. Dies kann nur positiv für ICCAs Zukunft sein.
Vielen Dank für das Gespräch!