Wohlbefinden ist mein Anliegen

Freitag, 30.11.2007
CIM: Warum haben Sie am WEF in Davos teilgenommen?Sadhguru: Was auch immer man tut, es gibt nur ein wichtiges Anliegen auf dieser Welt: das menschliche Wohlbefinden, und das ist auch mein Anliegen. Wenn die Regierungschefs Wirtschaft und Business integrierter angehen könnten – nicht aus Wohltätigkeit, sondern weil es wirtschaftlich gesehen sinnvoll ist, die Weltbevölkerung in […]

CIM: Warum haben Sie am WEF in Davos teilgenommen?
Sadhguru: Was auch immer man tut, es gibt nur ein wichtiges Anliegen auf dieser Welt: das menschliche Wohlbefinden, und das ist auch mein Anliegen. Wenn die Regierungschefs Wirtschaft und Business integrierter angehen könnten – nicht aus Wohltätigkeit, sondern weil es wirtschaftlich gesehen sinnvoll ist, die Weltbevölkerung in den Wirtschaftsprozess zu integrieren – würde sich für das Wohlergehen aller sehr viel verändern. So wie es eine Wissenschaft für das äußere Wohlbefinden gibt, so gibt es auch eine Wissenschaft für das innere Wohlbefinden. Ich möchte, dass die Regierungschefs mehr Freude zeigen. Menschen, die Freude empfinden, sind großzügiger, sensibler, flexibler und immer lebensorientierter.

Sie waren bei vier Podien dabei. Wie lautet Ihre Botschaft für das globale Publikum?
Nationale Identitäten lähmen die Welt. Wenn die Wirtschaft global wachsen und gedeihen will, ist eine Lockerung dieser Identitätsstruktur unabdingbar. Wir müssen eine globale Identität schaffen, in die die eigene Kultur, Nation, Rasse, Religion – einfach alles – hineinpasst.

Yoga entstand in Indien. Wie kann es zum menschlichen Wohlbefinden beitragen?
Externe Situationen kann man nie hundertprozentig steuern. Vor allem ist kein Mensch auf dieser Welt genau so, wie wir ihn gerne hätten. Yoga ist die Wissenschaft und Technik, so zu werden, wie man gerne wäre. Es verleiht einem die Fähigkeit, externe Probleme in jeder Situation souverän und unter Einsatz all seiner Möglichkeiten zu lösen. Man wird ein glücklicher und ruhiger Mensch durch sein eigenes Wesen.

Wäre es eine gute Idee, Aspekte des Yoga in Kongresse zu integrieren?
Als Teil eines Kongresses versetzt einen Yoga definitiv in die Lage, alles mit Ruhe und Freude anzugehen, wodurch sich effektiver und produktiver arbeiten lässt und die gewünschten Ergebnisse leichter erreichen lassen. Aber als sehr subtile Wissenschaft, ist es unabdingbar, Yoga in seiner ganzen Reinheit und Essenz zu vermitteln; dann wird es mit Bestimmtheit alle Kongresse sehr bereichern.

Am Jahresende sind viele Planer erschöpft. Wie lässt sich ein Ausgleich schaffen?
Für Menschen, deren Tätigkeit die Welt verändert, würde ich gern kostenlos Kurse in Isha Yoga anbieten. Ich garantiere Ihnen, wenn Sie die einfache Methode des Isha Yoga in Ihr Leben integrie, werden Sie bestimmt nicht mehr erschöpft oder ausgebrannt sein. Jede Aktivität wird voller Freude sein. Man lernt, Körper und Geist, Lebensenergien und Gefühle so zu steuern, dass Aktivität zu einem bereichernden und nicht erschöpfenden Prozess im eigenen Leben wird.

Sadhguru ist Yogaexperte, Mystiker, Gelehrter und Gründer der Isha Stiftung, die sich mit allen Aspekten des menschlichen Wohlbefindens beschäftigt. Sadhguru hat den Status eines Sonderberaters beim UN-Wirtschafts- und Sozialrat (ESOSOC).