Wie sie das bei der IMEX immer mit dem schönen Wetter pünktlich zur Messe hinbekommen, bleibt wohl ein Geheimnis. Auch in diesem Jahr strahlte die Sonne über dem Frankfurter Messegelände. Passend zur Stimmung der Branche übrigens, denn inmitten des ganzen geschäftigen Trubels herrschte überall gute Laune.
Auch die Ausrichter der Messe waren zufrieden. Die 21. Ausgabe der IMEX Frankfurt war die bisher größte in Bezug auf die Ausstellungsfläche, fast 3.000 ausstellende Unternehmen nahmen teil. Zudem generierte die Messe über 67.000 vorab geplante Meetings an drei Tagen, etwa zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Europäische Aussteller dominieren
Die meisten Aussteller waren wie schon in den vergangenen Jahren Destinationen aus Europa – und diese bauten ihre Präsenz im Vergleich zum Vorjahr auch am stärksten aus, gefolgt vom Nahen Osten. Damit belegten die Stände der europäischen Aussteller den größten Teil der Messefläche, die Hotelgruppen stellten den zweitgrößten Sektor. Neuaussteller machten insgesamt 15 Prozent der Stände aus, mit Vertretern unter anderem von den Seychellen, aus Kenia, Pattaya, Zypern, Wales, Ajman, Saudi-Arabien und Peru.
Mit dabei war unter anderem Victoria Löwenstein, Head of Sales MICE bei den Titanic Hotels Berlin. Für sie fühlte sich die IMEX an „wie ein großes Wiedersehen unter Freunden – vertraute Gesichter, inspirierende Gespräche und viele spannende neue Kontakte aus der ganzen Welt. Zwischen den großen Ketten setzen wir als familiengeführtes Unternehmen ein klares Zeichen: mit echter Gastfreundschaft, die im Gedächtnis bleibt.“ Ihr persönliches Highlight: „Die ausgelassene Stimmung am zweiten Tag – voller Musik, Leichtigkeit und guter Energie“.
Persönliche Begegnungen im Fokus
Einen großen Anteil daran, dass aus den Begegnungen auf der Messe am Ende auch Geschäfte werden, haben die Hosted Buyer. Mehr als 4.000 VeranstaltungsplanerInnen kamen zur IMEX und reihten fleißig Termin an Termin. Auch viele „IMEX-Erstlinge“ waren am Start. Für sie wurden eigene Führungen über die Messe organisiert.
Auf Einladung der CIM nahm Roberto Stagnetti, Gründer und CEO von The Wow Factor, als Hosted Buyer an der IMEX teil. Sein Fazit: „Auf der IMEX gibt es nicht nur die Möglichkeit, viele VertreterInnen interessanter Veranstaltungsorte, Hotels, DMCs und Erlebnisanbieter bei den im Voraus geplanten Einzelgesprächen zu treffen, sondern auch die einmalige Chance, anderen KolleInngen einfach in den Gängen, an der Bar oder in der Buyers Lounge und sogar bei den Networking-Dinners und Partys nach der Messe zu begegnen. Wir sehen uns auf jeden Fall im nächsten Jahr.“
Tracy Halliwell, Direktorin für Tourismus und Kongresse beim London Convention Bureau, berichtete von mehr als 750 vorab geplanten Meetings an ihrem Stand – „nicht eingerechnet die am Tag selbst vereinbarten“. Nun freue sie sich darauf, „auf den wertvollen Verbindungen aufzubauen, um zählbare Ergebnisse zu erzielen“.
Auch Michaela Kramer von der Malta Tourism Authority war mehr als zufrieden mit dem Verlauf der Messe: „Unsere Teilnahme an der IMEX 2025 war ein voller Erfolg. Wir konnten nicht nur wertvolle neue Kontakte knüpfen, sondern auch von einem spannenden Rahmenprogramm profitieren.“ Dabei hob sie insbesondere die „vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten und inspirierenden Networking-Events“ hervor. Ihrer Ansicht nach bleibe die IMEX „eine zentrale Plattform für Innovation, Austausch und nachhaltige Geschäftsentwicklung in der MICE-Branche“.
Kreative Stände und Zukunftsthemen
Wer zwischendurch dann doch mal etwas Zeit hatte durch die Hallen zu schlendern, konnte sich von einigen kreativen Ständen inspirieren lassen. So gab es unter anderem eine aufblasbare Cocktailbar am Stand von Buenos Aires und einen Hobbit-Themenstand bei Neuseeland. Andere Aussteller integrierten natürliche Elemente wie Pflanzen und Bambus in ihr Standdesign.
Im „Inspiration Hub“, dem Bildungsbereich der Messe, diskutierten BranchenexpertInnen über Zukunftsthemen. Wiederkehrende Themen waren Vertrauen, Transparenz und Erlebnisdesign.
Das gesamte Bildungsprogramm umfasste über 200 Veranstaltungen in neun verschiedenen Themenbereichen mit neuen Formaten und SprecherInnen. Trotz neuer Eventtechnologien und KI-Entwicklungen standen beim Rahmenprogramm der Messe die menschlichen Aspekte im Vordergrund. Padraic Gilligan von SITE präsentierte Forschungsergebnisse zu Incentive-Reisen und betonte, dass „persönliche Aktivitäten wie Messen weiterhin entscheidend für die Geschäftsanbahnung“ seien.
Auch Colja Dams, CEO von Vok Dams, warnte vor Standardisierung bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Eventplanung: „Unsere Forschung zeigt, dass KI zwar die Produktivität steigert, aber derzeit nur zu ‚mehr vom Gleichen‘ führt.“ Er riet den Anwesenden: „Seid unverwechselbar. Seid anders.“
Ausblick auf 2026
Im kommenden Jahr wird die Ausrichterstadt Frankfurt besonders im Fokus der internationalen Öffentlichkeit stehen, denn gemeinsam mit der Region Rhein-Main trägt sie dann den Titel „World Design Capital 2026“. In und um die Mainmetropole werden etliche Veranstaltungen, Ausstellungen und weitere Events rund um das Thema Gestaltung stattfinden. Spannend, findet Carina Bauer, CEO der IMEX Group. Man sondiere bereits jetzt Möglichkeiten für verschiedene Partnerschaften.
Susanne Layh