Branchendialog: „Herausforderungen angehen“

Dienstag, 02.05.2023

Auf der Prolight + Sound in der vergangenen Woche trafen sich VertreterInnen der Branche zum Branchentalk des Forum Veranstaltungswirtschaft.

Wo steht die Veranstaltungsbranche aktuell? Welche Herausforderungen gibt es nach der Pandemie und in Zeiten der Energiekrise und des Fachkräftemangels zu bewältigen? Mit diesen Themen befassten sich die TeilnehmerInnen des siebten Branchentalk des Forum Veranstaltungswirtschaft im Rahmen der Prolight + Sound 2023 in der vergangenen Woche in Frankfurt.

Mit dabei waren Johannes Everke, Geschäftsführer des BDKV, Michael Kynast, Vorstandsmitglied FAMA und Geschäftsführer Messe Erfurt GmbH, Marcus Pohl, 1. Vorsitzender des ISDV, Sabina Linke, Geschäftsführerin des EVVC, Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT, sowie Randell Greenlee, Bereichsleiter Wirtschaft + Internationales beim VPLT als Moderator der Talkrunde.

Für Michael Kynast steht fest, dass die Messewirtschaft noch immer unter den Folgen der behördlichen Beschränkungen im vergangenen Jahr leidet. In Deutschland seien Messen länger verboten beziehungsweise mit Restriktionen belegt gewesen als in anderen europäischen Ländern. „Es wird deshalb schwer, das wirtschaftliche Ergebnis aus 2019 zu erreichen. Messen müssen künftig ihr Programm außerdem verstärkt internationalisieren. Eine große Rolle spielen in Zukunft natürlich die Digitalisierung und Emotionalisierung von Messen“, so Kynast.

Weitere Themen der Talkrunde waren die massiven Kostensteigerungen entlang der Wertschöpfungskette, das Problem der Scheinselbständigkeit vieler Beschäftigter in der Branche, der Arbeits- und Fachkräftemangel sowie die Anforderungen der Generationen Y und Z an einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und eine entsprechende Vergütung.
Ansprüche der Generationen Y und Z

„Es fehlen nicht nur überall Arbeits- und Fachkräfte. Gleichzeitig stellen neue MitarbeiterInnen und Auszubildende der Generation Z und Y auch ganz neue Ansprüche. Viele haben ein anderes Verständnis in Bezug auf Werte wie soziale oder ökologische Nachhaltigkeit. Diese spielen bei der Auswahl von ArbeitgeberInnen jedoch eine wichtige Rolle“, so Linda Residovic. Und weiter: „Um unsere Branche zu professionalisieren, benötigen wir mehr Transparenz bei der Vergütung. Auf der Agenda haben wir deshalb künftig auch tarifliche Strukturen. Ein positives Ergebnis der Studie ist zum Beispiel, dass der Durchschnittswert der Vergütung für Auszubildende in der Branche sehr hoch ist. Wichtig für die Veranstaltungswirtschaft sind außerdem neue Formate wie der Future Talents Day, für den die Prolight + Sound rund 700 SchülerInnen und Auszubildende erwartet. Ihnen müssen wir unsere Karrierewege aufzeigen.“

Das Thema Nachhaltigkeit sprach die neue EVVC-Geschäftsführerin Sabina Linke an: „KundInnen fragen verstärkt nach, ob Events oder Eventstätten umweltgerecht aufgestellt sind. Als EVVC haben wir uns verpflichtet, bis 2030 klimaneutrale Veranstaltungen durch unsere Mitglieder und PartnerInnen anzubieten. Bis 2040 wollen wir Klimaneutralität in allen Veranstaltungsstätten erreichen. KundInnen nehmen entsprechende Labels bei der Beauftragung positiv wahr und erwarten diesen auch zunehmend.“

 

Susanne Layh