Dehoga: Gegen Lockdown, für Impfpflicht

Montag, 06.12.2021
Nach Verschärfung der Corona-Regeln geht das Geschäft von Hotels und Restaurants rasant zurück. Laut aktueller Dehoga-Umfrage sind die Umsätze im November im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 34 Prozent eingebrochen. Von „größter Bedeutung“ seien jetzt die Verlängerung der erhöhten Leistungszusagen beim Kurzarbeitergeld sowie die Fortgeltung der hundertprozentigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Diese […]

Nach Verschärfung der Corona-Regeln geht das Geschäft von Hotels und Restaurants rasant zurück. Laut aktueller Dehoga-Umfrage sind die Umsätze im November im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 34 Prozent eingebrochen. Von „größter Bedeutung“ seien jetzt die Verlängerung der erhöhten Leistungszusagen beim Kurzarbeitergeld sowie die Fortgeltung der hundertprozentigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Diese Regelungen dürften nicht zum 31. Dezember auslaufen.

Unter den Mitgliedern hat der Dehoga auch die Einschätzung zu möglichen Pandemie-Maßnahmen erhoben. Demnach bereitet die 2G-Regelung fast 60 Prozent (58,2 Prozent) der Betriebe keine Probleme.

Anders sieht es bei 2G Plus aus. Der Zutritt für Geimpfte oder Genesene, die zusätzlich negativ getestet sind, ist nur für jeden dritten Unternehmer (34,8 Prozent) machbar. 54,6 Prozent der Betriebe lehnen die 2G-Plus-Regel ab.

Die Antworten seien stark abhängig vom Betriebstyp und von der Region. „Cafés und Restaurants, die von spontanen Besuchen leben, beklagen und befürchten starke Umsatzrückgänge wegen ausbleibender Gäste und fehlender Testkapazitäten“, so Zöllick. Für sie käme die 2G-Plus-Regel einem Quasi-Lockdown gleich. Weniger problematisch gestalte sich die 2G-Plus-Regel dagegen für Hotels, im Veranstaltungsbereich und für Discotheken, so das Ergebnis der Umfrage.

Auch bei der Einschätzung zu einem allgemeinen Lockdown gibt es große Unterschiede. Insgesamt bewerten 46,2 Prozent einen allgemeinen Lockdown mit „schlecht“. Überdurchschnittlich stark ist die Ablehnung in Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Schleswig-Holstein. Bundesweit würde aber auch jeder dritte Unternehmer (33,9 Prozent) einen Lockdown befürworten, 14 Prozent sind unschlüssig. Knapp sechs Prozent der Betriebe befinden sich bereits im Lockdown, unter anderem in Bayern und Sachsen, wo aufgrund der geltenden Corona-Verordnungen gastgewerbliche Betriebe geschlossen sind.

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage sprechen sich fast 70 Prozent (69,8 Prozent) der gastgewerblichen Unternehmer für eine Impfpflicht aus. „Die fast 60 Millionen Menschen, die geimpft sind und die sich jetzt boostern lassen, haben ihren wertvollen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet“, sagt Zöllick. „Sie dürfen erwarten, dass bei so tiefgreifenden und weitreichenden Beschränkungen ein Unterschied gemacht wird zwischen Geimpften und Ungeimpften.“

Teilgenommen haben an der Umfrage rund 9.700 Betriebe aus ganz Deutschland.

jb