Events als Cashcow der Transformation?

Donnerstag, 17.07.2025

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Nachhaltigkeitsexperte Stefan Lohmann erklärt, wie Events nachhaltige Entwicklungen vorantreiben können.
Foto: Stefan Lohmann

Stefan Lohmann ist Initiator des Netz­werks Nachhaltiger Event­agent­ur­en, Gründer von Sustainable Event Sol­u­tions und Artist Relations Manager für Großveranstaltungen. Als Experte für Nachhaltigkeit widmet er sich auf dieser Seite den Lösungen, Ideen und Denkanstößen für eine nachhaltigere Veranstaltungs­branche. Foto: Stefan Lohmann

„Städte und Destinationen stehen vor der Herausforderung, in Zeiten des Klimawandels lebenswerte Umgebungen und attraktive Reiseziele zu schaffen. Die Transformation ist unvermeidbar: Europa muss bis 2050 klimaneutral sein. Nachhaltige Veranstaltungen bieten dabei einen unterschätzten Hebel, der wirtschaftliche Einnahmen generiert und gleichzeitig nachhaltige Stadt- und Wirtschaftsentwicklung ermöglicht.

Nachhaltig agierende Künstler wie Billie Eilish, Coldplay oder Massive Attack spülen Millionen in die Stadtkassen und lokale Wirtschaft und sorgen gleichzeitig für Awareness – sie machen einen nachhaltigen und achtsamen Lifestyle „cool“. Wenn Events nachhaltige Lösungen erlebbar machen und das Geld zu den nachhaltigen Anbietern verlagert wird, dann entsteht nicht nur eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung, sondern auch das nachhaltige Wirtschaften wird gefördert.

Beim Thema CO2 sitzen wir alle im gleichen Boot

Ob Tourismus, Wirtschaft oder Veranstaltungswirtschaft – alle wollen mehr Gäste, aber würden gerne auf das entsprechende Co2 durch die Anreise verzichten, das den größten Teil der Emissionen ausmacht. Deshalb ist es sinnvoll in eine gemeinsame Co2-freie Infrastruktur zu investieren. Eine gute und günstige ÖPNV-Anbindung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Gerade in der Klimakrise müssen Städte innovative Wege gehen, um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Die Einnahmen aus Events gezielt in nachhaltige Maßnahmen zu investieren, schafft nicht nur ökologischen Mehrwert, sondern auch Akzeptanz bei den BürgerInnen. Städte, die Transparenz schaffen, indem sie deutlich machen, dass Event-Gelder direkt in konkrete Klimaschutzprojekte fließen, gewinnen Vertrauen und Akzeptanz für notwendige Veränderungen.

So macht Transformation Spaß und wird nicht als Verzicht wahrgenommen. Sie darf aber nicht einseitig auf Bevölkerung und Veranstalter abgewälzt und von diesen finanziert werden: Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung, um die Folgen und Kosten eines ungebremsten Klimawandels abzumildern.

Nachhaltige Events bieten die Möglichkeit, innovative Lösungen und Technologien einem breiten Publikum zu präsentieren und erfahrbar zu machen. Ob erneuerbare Energien, smarte Müllvermeidungssysteme oder innovative Mobilitätskonzepte – Veranstaltungen sind inklusive Plattformen für zukunftsfähige Lösungen. Das sollten alle Destinationen für sich nutzen. Bestes Beispiel: Kopenhagen aktiviert TouristInnen beim Reinigen von Flüssen. Wer mit anpackt, bekommt Kultur und Museen for free!“

Stefan Lohmann

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