Studie. Mainz hat eine lange Erfahrung im Kongress- und Tagungswesen – nicht zuletzt als Wirtschafts- und Medienstandort, Universitäts- und Wissenschaftsstadt, Bistumssitz oder als Landeshauptstadt. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt auf dem Tagungssektor zu stärken, haben die IHK für Rheinhessen, die Congress Centrum Mainz GmbH und die Stadt Mainz gemeinsam eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Bei Vorstellung der Studie „Der Kongress- und Veranstaltungsmarkt Mainz 2008/2009“ durch den IHK-Tourismusausschuss wurde deutlich: Mainz gehört bereits zu den Top Ten unter Deutschlands Kongressstädten und kann sein Potenzial durchaus ausbauen.
Mainz bietet Kongress- und Tagungsveranstaltern nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Richard Patzke, viele Pluspunkte: Zentrale Lage in Europa, hervorragende Verkehrsanbindung, ein touristisch interessantes Umfeld sowie eine Vielfalt an Tagungsstätten, die in jüngster Zeit durch Investitionen in die Tagungsinfrastruktur – etwa 15 Mio. EUR in die Erweiterung der Rheingoldhalle – noch attraktiver wurde.
Erfolg haben sich laut Patzke bereits eingestellt: „Mainz gehört mit zu den zehn stärksten Kongressstädten in Deutschland. 2008 wurde hier im Tagungswesen ein Umsatzvolumen von insgesamt 144 Millionen EUR erzielt. Jeder Teilnehmer an einer Tagung in Mainz gibt im Durchschnitt 195 Euro pro Tag aus – das sind Zahlen wie die für Großstädte wie Köln und Frankfurt.“
Eine Herausforderung sieht hier der Wirtschaftsdezernent der Stadt Mainz, Franz Ringhoffer: „Im Rhein-Main-Gebiet ist der Wettbewerbdruck hoch. Mainz muss sich gegen die Messestadt Frankfurt, gegen große Hallen in Wiesbaden oder Darmstadt behaupten. Um uns in Zukunft zu positionieren, müssen wie am Standort Mainz weiter investieren. Die lohnende Investition in den Gutenbergsaal der Rheingoldhalle gibt uns den Ansporn, auch die Sanierung des Großen Saals der Rheingoldhalle und die Sanierung des Schlosses voranzutreiben.“
Für den Geschäftsführer der Congress Centrum Mainz GmbH und Vorsitzenden des IHK-Tourismusausschusses, August Moderer, belegt die Studie eindeutig, dass durch Kongresse und Tagungen eine große Wertschöpfung in die Stadt gebracht wird: „Alleine die Steuereinnahmen, die an die Stadt zurückfließen, betragen mehr als 2 Millionen EUR und mehr als 40 Prozent der Gesamtübernachtungen werden direkt aus dem Kongress- und Tagungsgeschäft generiert. Wir müssen alles daran setzen, dass Mainz auch in Zukunft zu den führenden Kongressstädten Deutschlands gehört.“
Auch Moderer erinnerte daran, dass die Stadt Mainz in der Vergangenheit den Wirtschaftsfaktor Kongresse und Tagungen erkannt und für die Erweiterung der Rheingoldhalle 15 Millionen EUR investiert hat. Durch das erweiterte Raumangebot hat sich die Buchungslage drastisch geändert: „Das Congress Centrum Mainz konnte durch die Erweiterung eine Vielzahl neuer Kunden gewinnen, darunter namhafte Unternehmen wie die Deutsche Bahn, der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Telekom. Steigende Übernachtungszahlen und mehr Umsätze für die angrenzenden Mainzer Dienstleistungsbetriebe wie Restaurants, Bars, Parkhäuser, Taxen und nicht zuletzt andere Locations, die teilweise für Abendveranstaltungen genutzt werden, sind hier die Folge.“
Schreiber, Inhaber der Professor für Tourismus- und Dienstleistungswirtschaft an der Hochschule Harz in Wernigerode und Geschäftsführer des Europäischen Instituts für Tagungswirtschaft. So hätten 2008 bei 11.155 Veranstaltungen in den 49 Mainzer Veranstaltungsstätten 651.050 Besucher teilgenommen. Jeder Teilnehmer habe bei einer durchschnittlichen Tagungsdauer von 1,66 Tagen 460 EUR in der Stadt gelassen.
Auch die Hotelkapazitäten brauchten den bundesweiten Wettbewerb nicht scheuen. Mit knapp 5.100 Gästebetten liegt Mainz über vergleichbaren Städten wie Freiburg oder Heidelberg. Impulse bekommt auch das Umland. Laut Schreiber geht statistisch jede zehnte Veranstaltung und jeder 20. Teilnehmer nach Rheinhessen. Der Professor fasst zusammen: „Mainz spielt heute schon in der ,1. Meeting- und Event-Liga´ – die Landeshauptstadt hat das Potential für die Champions-League.“ www.ccmainz.de