Vor Bund-Länder-Treffen: AUMA warnt vor neuem „Regel-Wirrwarr“

Mittwoch, 16.03.2022

Vor dem Bund-Länder-Treffen an diesem Donnerstag fordert die Branche, dass Messen deutschlandweit wieder machbar werden. 

„Statt neuem Wildwuchs ist es allerhöchste Zeit, dass sich das Corona-Regel-Dickicht lichtet“, sagt Philip Harting, Vorsitzender des Verbandes der deutschen Messewirtschaft AUMA. „Niemand im Ausland und kaum jemand hierzulande versteht noch den deutschen Regel-Dschungel. Frankreich hat ein Reglement, Deutschland 16 Vorschriften. Frankreich ermöglicht 40 Messen im März, in Deutschland können nur 15 von 60 geplanten Messen stattfinden. Nach zwei bedrückenden Jahren des Stillstands in der deutschen Messewirtschaft muss ab sofort das Möglichmachen Vorrang haben. Messen in Deutschland sind als Handelsplätze der Wirtschaft beispielhaft sicher.“

Pauschale Messeverbote dürften nicht nochmals zum Instrumentenkasten dieser Pandemie gehören, auch nicht im kommenden Herbst und Winter. Bund und Länder seien mit ihrer Impfkampagne in der Pflicht. So hätten im sonst messestarken Januar und Februar nahezu keine Messen in Deutschland stattfinden können. In Schleswig-Holstein seien Messen quasi immer noch nicht möglich. In Bayern, Bremen und Thüringen gelte 2G oder 2G plus, in weiteren Bundesländern die 3G-Regel. Hamburg verzichte derweil komplett auf Zugangsregelungen.  Die Unsicherheiten seien somit immer noch groß.  
 
Der AUMA schätzt den Schaden in der Branche und den eng verbundenen Wirtschaftszweigen seit Anfang 2020 inzwischen auf über 54 Milliarden Euro. Vor der Pandemie habe die Messebranche noch mit rund 28 Milliarden Euro jährlich zum gesamtwirtschaftlichen Plus beigetragen. 165.000 der 230.000 Arbeitsplätze in der Branche seien nach wie vor bedroht.