CO2-Emissionen sinken um 90 Prozent

Dienstag, 19.11.2019

Michael Looschen, Leiter Marketing und Kommunikation Geschäftskunden sowie der Digital X der Telekom, über das Digitalisieren für mehr Klimaschutz und ein grünes Event.

CIM: Gehören Sie zu den acht von zehn Deutschen, die gemäß einer Studie bereit wären, einen virtuellen Doppelgänger respektive einen digitalen Zwilling von sich erstellen zu lassen?
Michael Looschen: Das hört sich im ersten Schritt vielversprechend an. Ich bin aber zutiefst davon überzeugt, dass in dieser heutigen Welt, die durch die Möglichkeiten der Digitalisierung immer schneller wird, gerade die individuelle Persönlichkeit mit am wichtigsten ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Hier hilft dann auch kein Double.

Wie ist u. a. der digitale Zwilling, heute bereits in der Industrie 4.0 im Einsatz, bei den fast 20.000 Besuchern der Telekom Digital X Ende Oktober in Köln angekommen?
Jedenfalls mit absoluter Faszination, wenn beispielsweise Wettbewerber diese Techno­logie gewinnbringend einsetzen. Im Vordergrund sollte deshalb immer der Leitsatz stehen, dass die Technologie dem Menschen dienen soll.

Welche Technologie hat Sie denn besonders fasziniert?
Künstliche Intelligenz ist ein Bereich, in dem wir gerade erst am Anfang der Entwicklung sind. Hier bin ich gespannt auf die Zukunft, aber auch auf kontroverse Diskussionen.

Inwiefern war der Klimaschutz im Konferenz-Fokus?
Unser Ziel als Deutsche Telekom AG ist es, die CO2-Emissionen pro Kunde bis 2030 um 25 Prozent gegenüber 2017 zu reduzieren. Auf der Digital X 2019 werden auch wir viele digitale Anwendungen und Produkte zeigen, die darauf einzahlen. Das Digitalisieren bietet ein enormes Potenzial.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit im Konzern?
Bis 2021 werden wir konzernweit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und auch die sonstigen Emissionen aus Gas, Öl und anderen Energieträgern reduzieren. Bis 2030 werden so unsere CO2-Emissionen um 90 Prozent gegenüber 2017 sinken. Um dies zu erreichen, haben wir konkrete Maßnahmen vereinbart sowie Messinstrumente ent­wickelt und eine konzernweite Umwelt­richtlinie implementiert. So investieren wir in effiziente Netztechnologien und optimieren unsere Rechenzentren. Zudem verbessern wir das Energiemanagement unserer Gebäude und definieren für unsere Dienstwagenflotte CO2-Obergrenzen.

Die Telekom folgt einem Kodex zum Sicherstellen einer nachhaltigen Lieferkette. Gilt er auch für die Digital X?
Wie bei allen Projekten achten wir extrem auf Nachhaltigkeit in der Vorbereitung, aber auch der Umsetzung der Digital X. Über eine smarte Konferenzplattform ermöglichen wir die digitale Teilnahmemöglichkeit für jeden, der nicht in Köln dabei sein kann.

Was ist für Sie ökologisch-nachhaltiges Eventmanagement?
Das ökologisch-nachhaltige Eventmanagement steht bei uns zu jeder Zeit im Fokus, zum Beispiel werden Livestreams, WebEx Konferenzen, Telefon- und Videokonferenzen häufig eingesetzt um Veranstaltungen und Meetings umweltfreundlich und nachhaltig zu gestalten. Der persönliche Austausch wird jedoch immer ein wichtiger Bestandteil der internen und externen Konzernkommunikation bleiben.

Welche Initiativen machen die Digital X möglichst grün?
Ganz nach unserem Leitsatz „Digitalisierung. Einfach. Machen.“ erfolgt die Einladung via E-Mail, ein Ausdrucken des Tickets ist nicht mehr nötig. Zudem verzichten wir komplett auf Printmaterial sowie Sampling und nutzen digitale Medien. Ebenfalls die Beschilderung sowie die Kommunikation der Agenda ist rein digital. Wir nutzen ausschließlich neueste LED-Technik, um den Energiebedarf der Beleuchtung zu minimieren. Die Bühnenbilder bestehen fast nur aus Mietmaterial. Das Catering aus regionalen Produkten, Geschirr und Besteck sind zu 100 Prozent aus recycelbaren Materialien oder Porzellan.

Besten Dank, Herr Looschen!

                                
Markus Looschen ist Leiter Marketing und Kommunikation Geschäftskunden sowie Projektleiter Digital X bei der Deutschen Telekom.

Johanna Müdicken