Die Schwäche der deutschen Wirtschaft hat sich 2024 auch auf die Ausgaben für Geschäftsreisen ausgewirkt. Laut dem AirPlus Business Travel Index, der Flugtransaktionen in den europäischen Kernmärkten von AirPlus analysiert, investierten deutsche Unternehmen 1,5 % weniger in Dienstreisen als im Vorjahr. Im europäischen Vergleich ist Deutschland damit Schlusslicht, während die Unternehmen in Ländern wie der Schweiz (+4,9 %) und den Niederlanden (+8,1 %) ihre Reiseausgaben erhöhten.
Weniger Reisen, veränderte Prioritäten
Obwohl deutsche Unternehmen weniger Reisen buchten, legte der Anteil der Business-Class-Buchungen leicht zu (von 14,1 auf 14,4 %). Gleichzeitig wurden Tickets in der Economy Class seltener gekauft. Auffällig ist zudem, dass Großveranstaltungen wie das Oktoberfest oder die Olympischen Spiele keine Treiber für Geschäftsreisen mehr waren – Buchungszahlen zu diesen Events lagen deutlich unter dem Durchschnitt.
Weitere Trends im Überblick
- Wochenendflüge im Aufwind
- 16 % der Geschäftsreisen starteten 2024 an einem Samstag oder Sonntag (2023: 15,6 %).
- Gründe: Kombination von privaten und geschäftlichen Reisen („Bleisure“) oder Zeitpuffer wegen Streiks und Verspätungen.
- Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
- Weniger Inlandsflüge (Rückgang von 35,9 % auf 35,7 %).
- Ein-Tages-Trips gingen ebenfalls zurück (von 7,3 % auf 6,9 %).
- Durchschnittliche Reisedauer blieb stabil bei 5,8 Tagen.
- Mehr Planungssicherheit
- Vorausbuchungsfrist stieg von 26,3 auf 28,6 Tage, um günstigere Tarife und Planungssicherheit zu gewährleisten.
- Stabile Top-Reiseziele
- Interkontinental: USA, China, Indien, Japan, VAE.
- Kontinental: Großbritannien, Spanien, Frankreich, Österreich, Italien.
- Lediglich kleinere Verschiebungen innerhalb Europas: Frankreich und Österreich tauschten Plätze.