Das Geschäftsreiseaufkommen erholt sich, der Abstand zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 schrumpft. Das hat Zahlungsdienstleister Airplus anhand der über ihn abgewickelten Transaktionen für Flugtickets ermittelt. Laut Mitteilung lag das Abrechnungsvolumen in Deutschland im Juni 2022 lediglich noch um rund 10 Prozent unter dem Niveau von Juni 2019.
Die Auswertung der Daten durch Airplus habe außerdem ergeben, dass sich einige Gewohnheiten deutscher Geschäftsreisender im Vergleich zu 2019 verändert haben. So hätten ihre Trips im ersten Halbjahr nun mit durchschnittlich 6,3 Tagen länger gedauert als noch vor drei Jahren (5 Tage), heißt es.
Gerade für Reisen auf andere Kontinente habe man sich mit durchschnittlich 14,5 Tagen mehr Zeit (2019: 11,6 Tage) genommen. Eintägige Kurztrips, die 2019 immerhin noch 17 Prozent der Geschäftsreisen ausmachten, seien demnach dieses Jahr deutlich zurückgegangen (7 Prozent).
49 Prozent der geschäftlichen Flugreisen haben laut Airplus 2019 im Inland stattgefunden. Dieses Jahr hätten Firmen dagegen deutliche mehr europäische Ziele angesteuert: 50 Prozent 2022 versus 38 Prozent 2019.
Außereuropäisch habe es aufgrund von Corona und wegen geopolitischer Konflikte Verschiebungen bei den meist bereisten Zielen auf Business-Trips gegeben: Vor der Pandemie belegten China und Russland die Top 2 und 3. 2022 waren es Indien und Mexiko. Weiterhin auf Platz 1: die USA.
„Die Entwicklung hin zur längeren Geschäftsreise ist ein Indiz dafür, dass nachhaltiges Wirtschaften für Unternehmen immer wichtiger wird“, kommentiert Oliver Wagner. Der Airplus-Chef vermutet, dass auch der Trend „Bleisure Travel“, die Kombination einer geschäftlichen mit einer privaten Reise, für die Entwicklung relevant ist. Ihm zufolge deuten die Buchungszahlen für die kommenden Monate darauf hin, dass sich die Erholung des Segments Geschäftsreisen weiter fortsetzen wird.