Taiwan feiert das Jahr des Hasen

Dienstag, 25.01.2011
Taipeh. Nach dem traditionellen Mondkalender beginnt in Asien diesmal das neue Jahr – im Zeichen des Hasen – am 3. Februar 2011, das Laternenfest ist am 17. Februar. Ein 30 Tonnen schwerer und mehr als 20 Meter hoher Hase ist dabei wohl die ausgefallenste Figur. Der renommierte Discovery Channel hat das Laternenfestival sogar zu den besten […]

Taipeh. Nach dem traditionellen Mondkalender beginnt in Asien diesmal das neue Jahr – im Zeichen des Hasen – am 3. Februar 2011, das Laternenfest ist am 17. Februar. Ein 30 Tonnen schwerer und mehr als 20 Meter hoher Hase ist dabei wohl die ausgefallenste Figur. Der renommierte Discovery Channel hat das Laternenfestival sogar zu den besten Feiern der Welt gekürt. Während des Festes gewähren viele Touristenhotels Nachlässe, einige Sehenswürdigkeiten reduzieren die Eintrittspreise. Ein Besuch Taiwans in dieser Zeit lohnt sich doppelt.
Gefeiert wird das Neujahrsfest am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende, der in diesem Jahr auf den 3. Februar unseres Gregorianischen Kalenders fällt. An diesem Tag beginnt in der taiwanischen Astrologie das „Jahr des Hasen“. Die Tierkreiszeichen wechseln im Zwölfjahresrhythmus, so dass alle Menschen, die vor 12, 24, 36 usw. Jahren zur Welt kamen, im gleichen Zeichen geboren wurden.
Die Neujahrsfeiern haben ihren Ursprung vermutlich in einem uralten Mythos. Der Legende nach wurde die Menschheit einst von einem Ungeheuer namens Nian bedroht, dessen Name „Jahr“ bedeutet und das an jedem ersten Tag eines neuen Jahres die Ernte, das Vieh und sogar die Menschen fraß. Um es zu beschwichtigen, stellte man ihm Futter vor die Haustür. Außerdem glaubte man, das Monstrum fürchte sich vor Feuer, Lärm und der Farbe Rot, und so lag es nahe, dass man es genau damit fernzuhalten versuchte: mit Feuerwerk und roten Laternen. Mit der „Vertreibung des Ungeheuers“, guonian, verscheuchte man zugleich das alte Jahr und hieß das neue – bunt und lärmend – willkommen. Zu dem Erfolg gratuliert man sich auch heute noch gegenseitig mit der Formel gong xi  – allerdings erst am zweiten Tag.
Am Abschluss der Neujahrsfeierlichkeiten steht jedoch noch einmal ein Höhepunkt: das Frühlings- oder Laternenfest, yuan xiao jie. Abends ziehen die Kinder – ähnlich wie am deutschen Martinstag – mit Laternen durch die Straßen, doch auch die Kommunen sorgen in dieser Nacht für bunte Unterhaltung mit diversen Veranstaltungen, an denen sich die Einheimischen ebenso erfreuen wie die Besucher Taiwans.
Die Menschen glaubten in früheren Zeiten, dass man die Himmelsgeister im Licht des ersten Vollmonds des neuen Jahres umherfliegen sehen könne. Mit der Zeit entwickelte sich ihre von Fackeln erhellte Suche nach Geistern zum Laternenfest, das heute in Tempeln und Parks mit bunten Lampions gefeiert wird. Das Laternenfest in Taipei (Taipei Lantern Festival) bei der Chiang-Kai-shek-Gedenkhalle ist berühmt für seine zahlreichen, meisterhaft gestalteten Lampions, seine Drachen- und Löwentänze, für Volkskunstvorführungen, akrobatische Vorstellungen und feierliche Tempelprozessionen. Diese großartige, dreitägige Präsentation chinesischer Kultur zieht jedes Jahr Millionen von Schaulustigen an. Aber natürlich wird auch in den anderen Städten groß gefeiert und der Himmel mit fantastischen Lampions erhellt.

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