Bundesregierung führt „KulturPass“ ein

Donnerstag, 17.11.2022

Ab dem zweiten Quartal 2023 sollen 18-Jährige 200 Euro für kulturelle Angebote erhalten. Der BDKV begrüßt das Angebot.

Voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2023 wird für junge Menschen in Deutschland der so genannte „KulturPass“ eingeführt. Dies gab Kulturstaatsministerin Claudia Roth bekannt.

Den Pass sollen alle Jugendlichen erhalten, die im kommenden Jahr 18 Jahre alt werden. Er beinhaltet ein Guthaben in Höhe von 200 Euro, das auf einer eigens eingerichteten Plattform für kulturelle Angebote eingelöst werden kann.

„Auf der Plattform können sich Kulturanbieter registrieren und dort beispielsweise Konzerte, Theater- und Kinovorstellungen anbieten. Auch Eintrittskarten für Museen oder Ausstellungen sowie Bücher oder Vinylplatten sollen zum Angebot gehören. Die Registrierung ist beschränkt auf lokale Kulturanbieter. Große Verkaufsplattformen und Online-Versandhändler sind ausgeschlossen“, heißt es auf der Internet-Seite der Bundesregierung.

Sollte sich das Konzept für die 18-Jährigen bewähren, könnte im nächsten Schritt ein ähnliches Angebot für 15- bis 17-jährige Jugendliche eingeführt werden.

Kulturstaatsministerin Roth zufolge soll der Pass „die Kulturbranche unterstützen, die weiterhin sehr unter den Auswirkungen der Pandemie leidet“. Für das Pilotprojekt hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Mittel kommen aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien.

Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) begrüßte die Einführung des Kulturpasses. „Das Projekt ist für unsere Branche jetzt von besonderer Bedeutung, da sich die in allen Bereichen gestiegenen Kosten natürlich auch auf die Höhe der Kartenpreise auswirken. Wenn mit dem Pass nun diese Zugangsschwelle zumindest für jüngere Menschen herabgesetzt wird, ist dies auch ein Beitrag zur Stabilisierung der nach wie vor problematischen wirtschaftlichen Situation der Kulturveranstaltungswirtschaft“, so BDKV-Präsident Jens Michow.

Susanne Layh