Auf der IBTM World, die aktuell und noch bis zum 30. November in der Fira de Barcelona über die Bühne geht, will die globale Meetings-Industrie endgültig einen Haken hinter die Covid-19-Pandemie setzen. Zirka 4.700 Einkäufer reisen aus 110 Ländern der Welt an – allesamt hungrig auf Geschäfte. Wie die Veranstalter mitgeteilt haben, seien allein 60.000 Termine bereits im Vorfeld über die Matchmaking-Plattform vereinbart worden.
Messe im Zeichen des Aufbruchs
Die vergangenen Jahre und die Zwangspause während Corona haben der Branche, die für Live-Events lebt und das persönliche Treffen wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig braucht, zugesetzt. Damit scheint jetzt Schluss zu sein. Viele Diskussionen in diesem Jahr tragen irgendwo ein „New“ in der Überschrift – New Work, New Normal, etc. –, jedes Panel bekräftigt Aufbruch.
„Creating Culture“ ist ein Slogan, der das dreitägige Programm 2023 anleitet. Die MICE-Profis suchen dabei Wege, das Positive aus der jüngsten Krise zu destillieren und in ein neues Arbeitsethos zu übersetzen. Nicht zuletzt will man damit auch am Puls der Zeit bleiben und dringend benötigte Kräfte stärker aus der viel besprochenen Gen Z ziehen. Damit das gelingt, beschreibt Sian Sayward vom MICE- und Travel-Unternehmen Intell während eines Plenums, müssen Firmen dringend lernen, umzudenken.
Rolle der Branche in einer Welt der Krisen
Mit Sayward auf der Bühne ist Alistair Turner, Autor des jährlichen World Trends Report, den Turner für die IBTM zusammenstellt hat. Der Bericht, der einige der wichtigsten makroökonomischen, politischen, ökologischen und technologischen Themen aus Sicht der Tagungs- und Event-Branche für 2024 behandelt, wurde am Dienstagmorgen zum Auftakt der Messe präsentiert.
„Es ist keine Untertreibung zu sagen, dass 2024 eines der wichtigsten Jahre des 21. Jahrhunderts sein wird“, wird Turner hierzu in einer Mitteilung der IBTM zitiert. Damit zielt er auf das Kaleidoskop von Krisen dieser Zeit, politisch und ökonomisch sowie ökologisch. Zeitgleich überschlagen sich die Innovationen.
Die „Aussichten unseres Planeten“, so sieht es Turner, „stehen auf Messers Schneide“ und das zeitgleiche Aufkommen der künstlichen Intelligenz, das wir aktuell erleben, könne die Situation in vielerlei Hinsicht beeinflussen – positiv wie negativ. „Unsere Branche“, ist Turner überzeugt, „hat ein entscheidendes Mitspracherecht bei diesen Ergebnissen, und der diesjährige Bericht geht der Frage nach, wie diese Rolle aussehen sollte und wie wir handeln können, um ein positives Umfeld für die wichtigsten Gespräche unserer Zeit zu schaffen.“