07.07.2005 – GCB: Nr. 1 in Europa

Mittwoch, 06.07.2005
„Wir haben unser Ziel, 2007 Tagungsland Nr. 1 in Europa zu sein, schon heute erreicht“, verkündet Lutz P. Vogt stolz und verweist auf die Statistik der International Meetings Association, ICCA. „Wenn du schnell ankommen willst, geh“ allein. Wenn du etwas erreichen willst „nimm jemanden mit!“, kredenzt der Geschäftsführer des German Convention Bureau, GCB, den 105 […]

„Wir haben unser Ziel, 2007 Tagungsland Nr. 1 in Europa zu sein, schon heute erreicht“, verkündet Lutz P. Vogt stolz und verweist auf die Statistik der International Meetings Association, ICCA. „Wenn du schnell ankommen willst, geh“ allein. Wenn du etwas erreichen willst „nimm jemanden mit!“, kredenzt der Geschäftsführer des German Convention Bureau, GCB, den 105 Mitgliedern die passenden Sprüche beim Get together im Krongut Bornstedt. Beflügelt von Geist und Geschichte des Gutes gedenkt er preußischer Tugenden und ihrem Beitrag zum Erfolg.

„Sie haben eine hohe Qualität produziert“, wendet er sich am nächsten Tag ans Plenum im Dorint-Novotel Berlin-Potsdam. Seinen Platz verteidigen will das GCB mit einem strategischen Marketingplan 2005 – 2007 und jährlichem Aktionsplan. Er sieht Messen (vor allem die IMEX) und Workshops vor, Fam trips und Site inspections, PR wie Pressearbeit. Die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt zwischen den Mitgliedern sollen Sparten-, Regional- sowie Marketing & Sales Meetings stärken.

Auch auf der Jahresversammlung tagten die drei Sparten Kongressstädte/-zentren, Hotels, PCOs/Dienstleister. Die Kongressstädte erwägen eine Plattform zur Befragung von Tagungsgästen zwecks Ermittlung der Zufriedenheit und Benchmarking. Das eben erst gescheiterte Statistikprojekt Congress.net scheint vergessen.

Die WM 2006 war auf der Agenda aller Spartensitzungen. Sie ist eine Riesenchance für den deutschen Kongressmarkt, doch sei der 9. Juni bis 9. Juli 2006 tabu für Tagungen. Veranstalter befürchteten, die Teilnehmer zögen die Spiele vor. Zudem seien die Hotels von der FIFA geblockt. Etwas Bewegung wird der 9. Dezember 2005 bringen, wenn klar ist, wer gegen wen wann und wo antritt.

Branchenrelevanten Themen nahmen sich erstmals auch drei Workshops an. Über die Herausforderungen der ärztlichen Fortbildung an Veranstalter, PCOs und Kongresszentren informierte Dr. Katrin Bräutigam der Ärztekammer Berlin. Seit der Gesundheitsreform ist für die hierzulande ca. 300.000 praktizierenden Ärzte die ärztliche Fortbildung Pflicht, der sie bis 2009 mit 250 Punkten genügen müssen.

Da Qualitätssicherung (Referentenauswahl, Schulung) und Evaluation (Teilnehmerbefragung) wichtiger werden, tut Beratung zu Tagungsformen, -methoden und -technologie Not. „Interaktive Foren und neue Fortbildungsansätze wie Blended Learning spielen eine immer größere Rolle“, beobachtet Bräutigam und warnt: „Sie müssen sich darauf einstellen, dass man den Präsenzeinsatz vermindern wird.“

PCO Hermann Hanser von CPO Hanser kritisiert: „Die meisten Kongresszentren sind falsch gebaut. Sie haben große Säle, aber nicht genug kleinere Räume für Workshops“. Statt nur neue Kongresshäuser zu bauen, müssten die Inhalte besser organisiert werden. Hanser: „Wir müssen mehr vom anderen und seinen Leistungen wissen. Wenn wir gemeinsam Geschäfte machen, ist das nur zum Nutzen von GCB und Deutschland“.

(Dieser Beitrag wurde für das Internet editiert. Die komplette Version erscheint in CIM 4/05 ab 1. September.)

Kerstin Hoffmann, k.hoffmann@cim-publications.de