Mission: Innovation

Sonntag, 29.04.2018

Die Aufgaben sind verschieden, doch sie sind als Vorreiter in Sachen Innovation unterwegs. Carina Bauer, Hilmar Guckert und Dr. Christina Buttler berichten über ihre Ziele.

„Mein Team inspiriert mich jeden Tag. Ich genieße, was ich tue, unsere Industrie und ganz besonders die Menschen, mit denen ich arbeite.“ Carina Bauer, CEO der IMEX Group, strahlt im Vorfeld der IMEX Mitte Mai in Frankfurt Zufriedenheit aus. Dort ist die Messe 2003 gestartet, 2011 ergänzt um die IMEX America in Las Vegas. Die IMEX Group als Vordenker und Trendsetter im Herzen der Meeting-Industrie zu profilieren, das ist Bauers Mission. Dabei setzt die Britin auf wertvolle, über Jahre gewachsene Freund- und Partnerschaften.

Mehr als ein Messeveranstalter zu sein, ist von Anfang an ihr Ziel: „Wir wollen die Veranstaltungsbranche weltweit vereinen und voranbringen“, sagt Bauer. Dabei setzt sie darauf, die IMEX so zu gestalten, dass Planer lernen, sich vernetzen und Geschäfte machen: „Wir arbeiten hart daran, Messen zu kreieren, die Planer im Sinne starker Arbeitsbeziehungen ganz einfach mit Anbietern weltweit zusammenbringen“, so die begeisterte Skifahrerin und Bergsteigerin. Die Mutter zweier Söhne lebt bei Brighton, an Englands junger, multikultureller Südküste.

„Wir nehmen unser Geschäft und globale Trends ständig unter die Lupe, damit Events künftig noch stärker und relevanter werden“, betont Bauer. Im Blick auf die wachsende, sich verändernde Meeting-Industrie, richte sich die IMEX Group auf die Wünsche und Bedürfnisse der Einkäufer aus.

IMEX arbeite eng mit Partnern aus der Industrie zusammen, die im Gegenzug die Messe mit eigenen Events bereichern. Bauer erinnert an die SITE Nite und das MPI Rendezvous, das 2018 erstmals zusammen mit dem CIM clubbing stattfindet, und die jährlichen ICCA-Versammlungen als Teil der „IMEX-Familie.“ Für die Chefin steht jedoch fest, dass sich am Bedürfnis Menschen zu treffen nichts ändern wird: „Als IMEX glauben wir an die Kraft der Veranstaltungen von Angesicht zu Angesicht – mehr noch, wir genießen das!“

Ein Umschlagplatz von Gedanken, Ideen, Informationen, Wissen mit der Möglichkeit, sich persönlich zu vernetzen, ist Hilmar Guckerts CCD Congress Center Düsseldorf: „Im Zentrum steht immer die persönliche Kommunikation“, weiß der Sprecher der Geschäftsführung. Weil seine Mission ein ständiger Prozess ist, schließt er nicht mal ein Umfirmieren in „CCD Communication Center Düsseldorf“ aus.

Der Dienstleister CCD muss ständig „für eine gute Atmosphäre sorgen, Gelegenheiten für’s Netzwerken schaffen, aber auch die Destination einbeziehen“, unterstreicht Guckert. Im Zuge der Sanierung schafft sein Team die technischen Voraussetzungen. Damit nicht genug: „Wir wollen wissen, ob unsere Vor-Ort-Angebote, die Wegeführung, die Aufenthaltsqualitäten stimmen.“

Bewegungssensoren sollen erkennen, ob der Rheinblick aus den Foyers geringe oder hohe Relevanz hat. Guckert denkt darüber nach, den Fluss „als positives Wahrnehmungsangebot“ durch reale oder abstrakte Projektionen stärker wirken zu lassen. So könnte das Kongresszentrum als „Basis für Kommunikation“ auch digital nach vorne gebracht werden.

Das CCD verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Break-Outs und Flächen. „Mit der neuen Halle 1 erweitern wir diese Optionen“, erklärt der Bauherr. Das Gebäude verschaffe Teilnehmern Begegnungsmöglichkeiten und fördere den persönlichen Austausch. Jede Veranstaltung im CCD könne als „gedankliches Start Up für alle“ glänzen, so Guckert.

Als Chef von Düsseldorfer Congress Sport & Event (DCSE) verantwortet der Diplom-Betriebswirt auch die Mitsubishi Electric Halle, den ISS Dome und die Esprit Arena. Ende des Jahres verabschiedet er sich nach 24 Jahren von der DCSE: „Die Mission CCD geht weiter. Die Gesellschafter werden die Chancen am dynamischen Standort Düsseldorf weiterhin aufgreifen.“ Guckert ist zuversichtlich, dass seine Nachfolge in diesem Sinne geregelt wird: „Ich bin für mindestens ein Jahr offline – dann wird man sehen.“

„Die Leitung des Fortbildungsveranstalters MCI Healthcare Academy ist mein absolutes Herzensprojekt“, berichtet Dr. Christina Buttler. Die studierte Ethnologin, Historikerin und Politikwissenschaftlerin findet bereits während ihrer Promotion in den 90er Jahren den Weg in die Veranstaltungsbranche. Sie arbeitet sich von der Projektmanagerin zur Leiterin der Veranstaltungsabteilung einer Healthcare-Agentur hoch. Dabei entdeckt Dr. Buttler ihr Faible für Organisation und Konzeption.

Seit 2015 ist sie bei MCI Deutschland tätig: „Ich habe hier einen überaus vielfältigen Job. Dieser ermöglicht es mir, mit interessanten Kunden immer neue spannende Konzepte und Veranstaltungsformate zu entwickeln“, sagt die Chefin der MCI Healthcare Academy. Stationen in Agenturen sowie mehrere Jahre als Marketingleiterin eines Veranstaltungstechnik-Unternehmens führen sie zu MCI. Als Director Experience Development konzipiert Dr. Buttler für die Agentur Events und Tagungen mit neuen Formaten.

Ihre Healthcare Academy soll „die innovativste Form medizinischer Fortbildung anbieten“. Verbunden dem „Anspruch, effektiv, nachhaltig und gleichermaßen interessant wie spannend zu sein“, ist das ihre Mission. Auf Basis hochkarätiger Referenten und aktueller Themen setzt Dr. Buttler auf „partizipative Formate, beruhend auf einer neuen Intensität und Qualität von Praxisrelevanz.“ Es sei ein großer Unterschied, ob Inhalte für oder von Teilnehmern gestaltet werden. Neben einem „überaus positiven“ Teilnehmer-Feedback, freut sie sich mittlerweile über Wartelisten.

„Teilnehmer werden jünger, weiblicher, agiler und sie erwarten von Veranstaltungen Mehrwerte über reine Inhalte hinaus“. Bei den Formaten sei Risiko, Ausprobieren und Adaptieren gefragt. Begeistert nutzt Dr. Buttler ihren „persönlichen Gestaltungsanspruch“ für den zweiten Teil ihrer Mission: Sie will „die MCI Academy für weitere Themen, über die Medizin hinaus öffnen und die innovativste wissenschaftliche Fortbildung überhaupt anbieten.“ Das sei für Verbands- und Industriekunden spannend: „Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, bis wir die erste nicht-medizinische Fortbildung ankündigen.“

Christian Boergen