Weltneuheit: Einpark-App auf Messe-Gelände erprobt

Montag, 07.04.2014
Stuttgart. Ein VW-Mitarbeiter steigt auf der Messe-Piazza aus seinem Golf, holt sein Smart-Phone aus der Tasche, tippt darauf – plötzlich setzt sich das Auto ganz von allein in Bewegung, steuert zielgerichtet auf den Eingang des BOSCH-Parkhauses zu, verschwindet darin und sucht sich dort einen Parkplatz. So einfach wird das Einparken der Zukunft! Seit November testen […]

Stuttgart. Ein VW-Mitarbeiter steigt auf der Messe-Piazza aus seinem Golf, holt sein Smart-Phone aus der Tasche, tippt darauf – plötzlich setzt sich das Auto ganz von allein in Bewegung, steuert zielgerichtet auf den Eingang des BOSCH-Parkhauses zu, verschwindet darin und sucht sich dort einen Parkplatz. So einfach wird das Einparken der Zukunft!

Seit November testen Bosch, VW und vier Universitäten auf dem Gelände der Messe Stuttgart und dem zugehörigen Parkhaus eine völlig neuartige Einpark-App und die entsprechende technische Ausstattung der Fahrzeuge. Nie mehr lästiges Rangieren und Angst haben, eine Beule ins benachbarte Auto zu rammen! Stattdessen auf dem Smart-Phone einfach die entsprechende App aufrufen, den Befehl „Dropp-off“ (engl. für Abladen) antippen – das war´s! Das Smartphone verbindet sich daraufhin mit dem Parkhaus-Server. Von diesem erhält es eine digitalisierte Karte sowie die Position eines freien Parkplatzes. Das Auto navigiert dann selbständig an den gewünschten Platz. Kreuzt ein anderes Fahrzeug den Weg, bleibt es kurzfristig stehen oder weicht aus – Sensoren und Kameras, die bereits jetzt schon für Park- oder Notbrems-Assistenten genutzt werden, machen´s möglich. Genauso einfach bekommt man sein Auto wieder: Nachdem man „Pick Up“ (engl. für abholen) in die App getippt hat, fährt der Wagen ganz von selbst aus dem Parkhaus.

Bis es soweit ist, müssen sich Autofahrer allerdings noch gedulden: Erst im nächsten Jahrzehnt komme die Technik auf den Markt, so Bosch-Sprecher Stephan Kraus. Den aktuellen Stand der fahrerlosen Parkfunktion haben die beteiligten Wissenschaftler heute (2. April 2014) auf dem Messe-Gelände präsentiert. Noch bis 2015 läuft das Projekt, bis dahin feilen Wissenschaftler mit Hochdruck weiter an verschiedensten Aspekten des Systems. So soll unter anderem die Präzision beim Einparken verbessert werden – wichtig für den künftigen Einsatz in Elektro-Fahrzeugen. Diese
sollen selbständig laden und müssen deshalb die Ladestationen hochpräzise anfahren können. Ein weiterer Fokus liegt auf der zuverlässigen Navigation. Diese soll auch bei stark wechselnden Lichtverhältnissen sowie bei regem Verkehr alle Situationen zuverlässig beherrschen.

V-Charge ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der ETH Zürich, der Universitäten von Braunschweig, Oxford und Parma sowie von Bosch und der Volkswagen AG. Es wird durch die ETH Zürich koordiniert. Das Projekt wird durch das 7. Forschungsrahmenprogramm der EU (V-Charge, Projektnummer 269916) finanziert. Das Projektbudget beträgt insgesamt 5,63 Mio Euro. Die Laufzeit des Projekts ist von 1. Juni 2011 bis zum 30. September 2015.

www.v-charge.eu