Wien: Trend zu eintägigen Kongressen

Montag, 05.05.2014
Kongress-Bilanz 2013. Trotz leichter Zuwächse bei Veranstaltungen und Teilnehmeranzahl konnte Wien 2013 seine Rekord-Kongressbilanz 2012 nicht brechen, weil weniger Übernachtungen und Wertschöpfung bewirkt wurden. Dies berichtete Tourismusdirektor Norbert Kettner bei der am Freitag, 25. April gemeinsam mit dem Leiter des Vienna Convention Bureau Christian Mutschlechner abgehaltenen Pressekonferenz.  Über das Ergebnis der Kongressstadt Wien 2013 zog […]

Kongress-Bilanz 2013. Trotz leichter Zuwächse bei Veranstaltungen und Teilnehmeranzahl konnte Wien 2013 seine Rekord-Kongressbilanz 2012 nicht brechen, weil weniger Übernachtungen und Wertschöpfung bewirkt wurden. Dies berichtete Tourismusdirektor Norbert Kettner bei der am Freitag, 25. April gemeinsam mit dem Leiter des Vienna Convention Bureau Christian Mutschlechner abgehaltenen Pressekonferenz.
 
Über das Ergebnis der Kongressstadt Wien 2013 zog Kettner folgendes Resümee: „Die Anzahl aller 2013 in Wien abgehaltenen Kongresse und Firmenveranstaltungen hat sich gegenüber 2012 leicht erhöht; es waren insgesamt 3.389, das sind um 13 Stück mehr als im Jahr davor. Es hat auch etwas mehr Teilnehme¬rinnen und Teilnehmer dabei gegeben, und mit deren Zuwachs um 1 % auf 501.337 ist erstmals eine halbe Million überschritten worden. Das sind zwar Bestwerte, doch sie haben keine Rekord-Bilanz bewirkt. Denn die durch den Kongress- und Tagungssektor ausgelösten Nächtigungen sind gegenüber 2012 um 8 % auf 1.401.888 gesunken, und die Wertschöpfung von 832,17 Millionen EURO war um 9 % geringer als 2012. Die durch Wiens Kongress- und Tagungsgeschäft gesicherten Ganzjahresarbeitsplätze haben sich im sel¬ben Ausmaß auf knapp 16.000 verringert.“
 
Auf die Ursache dieser inhomogenen Entwicklung ging der Tourismusdirektor folgendermaßen ein: „Es lag an den internationalen Kongressen; sie spielen in Wiens Tagungsgeschäft eine dominante Rolle und haben 2013 atypische Merkmale aufgewiesen. Zum einen ist ihre Anzahl seit 2008 erstmals zurückgegangen, zum anderen waren sie auch schwächer besucht, und überdies hat es noch nie so viele mit nur eintägiger Dauer gegeben wie 2013.“
 
Die 2013 in Wien abgehaltenen 3.389 Veranstaltungen teilen sich in folgende Kategorien auf: 1.221 waren Kongresse (+ 7 %), 544 davon nationale (+ 24 %) und 677 internationale (- 4 %), 2.168 (- 3 %) waren Firmenveranstaltungen (Tagungen und Incentives), von denen 819 nationaler Provenienz waren (- 18 %) und 1.349 internationaler (+ 9 %). Zusammen trugen sie mit 1.401.888 Übernachtungen 11 % zu Wiens Gesamt¬nächtigungsergebnis 2013 bei, und die durchschnittlichen Ausgaben der zu ihnen angereisten 501.337 Teilnehmer (+ 1 %) lagen bei rund 483 EURO pro Kopf und Nächtigung (Vergleichswert sämtlicher Wien-Besucher 2013: rund 250 EURO).
 
Österreichweit löste der Wiener Kongress- und Tagungssektor 2013 eine Wertschöpfung von 832,2 Milli¬onen EURO (- 9 %) aus. Dies berücksichtigt sämtliche inlandswirksamen Umsätze – sowohl die direkten Ausgaben der Veranstaltungsteilnehmer, Veranstalter, Aussteller und Begleitpersonen als auch die von den Veranstaltungen verursachten Einnahmen in „vorgelagerten“ Wirtschaftszweigen (z.B. Bauwirt¬schaft, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Druckereigewerbe etc.). Wie stark die internationalen Kongresse auf die Gesamtbilanz von Wiens Tagungswirtschaft durchschla¬gen, verdeutlichen deren Beiträge zu den entscheidenden Kennzahlen: Bei einem Anteil von 20 % an allen Veranstaltungen 2013 brachten sie 46 % aller Teilnehmer, 70 % der Übernachtungen und 75 % der Wertschöpfung in diesem Sektor.
 
Eintägige Kongresse sind generell im Vormarsch, und bei den internationalen sind sie in den letzten 10 Jahren besonders signifikant gestiegen: Während 2004 nur 2 % von ihnen so kurz waren, hat deren Anteil 2013 schon 15 % betragen. Diesem weltweiten Trend kann man sich nicht entgegenstemmen, denn Zeit ist ein so kostbares Gut geworden, dass man damit in allen Lebensbereichen so sparsam wie möglich umgeht.
 
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