Kassel: „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen“

Dienstag, 08.08.2023

In Nordhessen läuft der MICE-Motor wieder fast auf vorpandemischem Niveau. Die Akteure sind zuversichtlich, die Krise durch Corona endgültig abgehakt zu haben.

Das Kongress Palais in Kassel: Stadt in Nordehessen meldet ein starkes Comeback des MICE-Sektors. Foto: Kassel Marketing GmbH

Die MICE-Standorte in Deutschland regenerieren sich allenthalben. Auch Kassel meldet Aufwind. Die Veranstaltungsbranche in der Herkules-Stadt habe die Pandemie nunmehr „endgültig hinter sich gelassen“, heißt es in einer Mitteilung. Das bestätige das jüngste Meeting- & Event-Barometer, das die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), das German Convention Bureau (GCB) und der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) vorgelegt haben.

Die Studie enthüllt jährlich die wichtigsten Kennzahlen der deutschen MICE-Industrie. Demnach konnte Kassel seine Umsätze im Vergleich zum Pandemiejahr 2021 um 76,4 Prozent steigern. Für die kommenden beiden Jahre rechnen die lokalen Akteure mit einem weiteren Zuwachs von 31 Prozent. „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen“, sagt Andreas Bilo, Geschäftsführer der Kassel Marketing GmbH. „Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der MICE-Anbieter in dieser Zeit nicht zurückgegangen ist.“

Insgesamt fanden 2022 in Kassel 12.566 Präsenzveranstaltungen statt – ein Plus von fast 250 Prozent im Vergleich zu 2021. Die Zahl der TeilnehmerInnen vor Ort lag bei etwas über einer Million – 176,4 Prozent mehr, als im Vorjahr. Hochgerechnet für alle Veranstaltungsformate – präsent, hybrid und virtuell – ergaben sich für Kassel rund 20.569 Veranstaltungen mit insgesamt 1,46 Millionen TeilnehmerInnen.

„Rückblickend ist 2022 ein wichtiges Übergangsjahr, das das Ende der Pandemie markiert. Von Monat zu Monat nahmen die Veranstaltungen und Gästezahlen in Kassel zu“, sagt Oliver Höppner, Bereichsleiter bei Kassel Marketing und zuständig für das Kassel Convention Bureau. Ein „schönes Beispiel“ für die Resilienz der lokalen MICE-Branche sieht Höppner im Wachstum des Kassel Convention Network: „Während der Pandemie hat das Branchennetzwerk, in dem alle namhaften Hotels, Locations und MICE-Dienstleister vertreten sind, zahlreiche neue Mitglieder gewonnen. Mittlerweile sind über 60 leistungsstarke Unternehmen Teil des Netzwerks“, so Höppner. 

Die zentrale Lage in Deutschland, eine ausgereifte Infrastruktur für Events aller Art und eine Mischung aus Kunst, Kultur und Natur – darin sieht Oliver Höppner Kassels USPs auf dem Veranstaltungsmarkt. Damit könne die Stadt „höchsten Anforderungen gerecht“ werden.

Letztlich sind die Sorgen der deutschen MICE-Städte derweil alle dieselben: Personal, Kosten, Nachhaltigkeit sind die Themen der Stunde. Letzteres To-Do habe Kassel gut im Griff, „unsere MICE-Destination hat bereits eine führende Position im Hinblick auf nachhaltige Veranstaltungsorganisation eingenommen“, berichtet Marketing-Chef Bilo. Ihm zufolge hätten PlanerInnen „im Kassel Convention Bureau erfahrene BeraterInnen an ihrer Seite, die sie dabei unterstützen, ihr Event ressourcenschonend zu realisieren“, so Bilo.

In punkto Fachkräfte haben sich laut Mitteilung kürzlich acht Partner des Branchennetzwerks bei der Kasseler Nacht der Ausbildung (KNDA) gemeinsam präsentiert: An einem interaktiven Messestand wurden die „vielfältigen Karrierechancen in der Veranstaltungsbranche erlebbar gemacht“.
 

Felix Hormel