AUMA: Enge Messe-Taktung im Herbst

Freitag, 02.09.2022

Auf einen gut gebuchten Sommer folgt nun ein Herbst mit durchschnittlich mehr als 40 Messen pro Monat. Die Besucherzahlen sind noch immer deutlich unter Vor-Corona-Niveau.

Durch Corona-bedingte Verschiebungen und Absagen in den Vorjahren ballt sich das Messe-Geschehen in Deutschland in diesem Jahr wie nie zuvor. Wie der Dachverband der deutschen Messewirtschaft AUMA mitteilt, wurden im Sommer 140 Messen durchgeführt – im September und Oktober sind zudem jeweils 45 und im November 40 Messen geplant.

Als Herausforderungen nennt der Verband unter anderem die Inflation samt der gestiegenen Energiepreise sowie drohende neuerliche Einschränkungen aufgrund der Pandemie.

„Dieser September markiert die verspätete Messehalbzeit in Deutschland. Die Messewirtschaft stemmt mit ganzer Kraft und viel Engagement ein nie gekanntes Messeprogramm. Noch einmal 140 Messen sind bis Ende dieses Jahres geplant – darunter die größte Messe der Welt, die bauma in München. Die vergangenen 140 Messen seit dem Ende der Messeverbote zeigen Erfolg trotz Pandemiebeschränkungen im In- und Ausland“, so AUMA-Geschäftsführer Jörn Holtmeier. Er bezeichnet die Branche als „Rückenwind für die Wirtschaft“. Diese sei allerdings gefährdet, da „einzig und allein in Deutschland neue Corona-Restriktionen im Winterhalbjahr debattiert werden“. Deshalb rechnet er auch in diesem Jahr mit über zwölf Milliarden Euro volkswirtschaftlichem Verlust.

Seit April liege der Anteil der Ausstellerzahlen nur noch bei etwa 70 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, bei den Besucherzahlen seien es gar nur 55 Prozent. Grund dafür seien „die lange geltenden Corona-Beschränkungen in Deutschland“ und die Hürden bei der Einreise nach Deutschland durch die fehlende Anerkennung bestimmter Impfungen.

„Aktuell hemmen vor allem Aus- und Einreisebeschränkungen asiatischer Länder die weitere Erholung der Besucherzahlen. Auch sind entscheidende deutsche Botschaften und Konsulate nicht in der Lage, zeitnah Visa an ausländische Aussteller und Fachbesucher für Messen in Deutschland zu erteilen“, heißt es weiter. Doch gerade die Besucher und Aussteller aus Asien seien „von enormer Bedeutung für die Internationalität der Weltleitmessen hierzulande“.

Durch den Ausfall des wichtigen ersten Quartals, in dem etwa 120 Messen abgesagt werden mussten, sei ein gesamtwirtschaftlicher Schaden von rund neun Milliarden Euro entstanden – seit März 2020 habe sich sogar ein Gesamt-Minus von 55 Milliarden Euro ergeben. AUMA-Angaben zufolge hat die deutsche Messewirtschaft vor Corona jährlich mit 28 Milliarden Euro zum gesamtwirtschaftlichen Plus beigetragen.

 

Susanne Layh