Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) wertet seine jüngste Mitgliederversammlung in Berlin als gelungenen „Aufbruch in neue Strukturen und Zeiten“. Die Live-Branche, so das Fazit, sei vereint, um Gegenwarts- und Zukunftsthemen anzugehen, heißt es in einer Mitteilung des BDKV.
Ausbau der Verbandsarbeit, gute Netzwerke und Allianzen sind demnach das Ziel des Verbands, der weiter Brücken zwischen Wirtschaft und Politik schlagen will. Mit an Bord für diese Agenda ist Wolfgang Schmidt, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben. Als Gast der Veranstaltung wendete er sich anerkennend an die Mitglieder: „Der Wert von Kulturveranstaltungen für die Gesellschaft, die volkswirtschaftliche Relevanz des Wirtschaftszweiges und wie sich der BDKV im ersten Jahr unter neuer Führung bei gesellschaftlichen Themen positioniert und engagiert, wird nicht nur gesehen, sondern wird auch dankend angenommen. Im Schulterschluss für die Gesellschaft: Wirtschaft, Politik und der Verband als moderner, dynamischer Vermittler“, so Schmidt.
Vorstand und Geschäftsführer ein Jahr im Amt
Nach seinem ersten Jahr zog BDKV-Chef Johannes Everke eine Zwischenbilanz: „Der Aufbruch ist geglückt. Die Geschäftsstelle wurde neu aufgestellt, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand bekam neue Prozesse und mit den Mitgliedern ist eine sehr aktive und produktive Zusammenarbeit im Dialog entstanden. Wir sind glücklich darüber, wie wir aus allen ein großes Team formen und mit viel Wertschätzung gemeinsam an den Zukunftsthemen arbeiten können.“
Zukunftsthemen und ein neuer, zweiter Justiziar
Nachdem zuvor noch einmal in einer Gedenkminute dem Ende letzten Jahres verstorbenen Justiziar Prof. Johannes Kreile gedacht worden war, wählten die Mitglieder des BDKV Götz Schneider-Rothhaar zum zweiten Justiziar neben Dr. Johannes Ulbricht. Schneider-Rothhaar ist Frankfurter Rechtsanwalt aus der Kanzlei SKW Schwarz und bringt neben der breiten Kompetenz einer Großkanzlei vor allem eine langjährige Erfahrung aus allen Bereichen des Musik- und Entertainment-Rechts ein.
Neu bei dieser Mitgliederversammlung war ein Konferenz-Teil zum Thema Zukunft der Branche, bei dem den Unternehmen Inspiration und handfeste Information an die Hand gegeben wurden. Ralph Goldschmidt eröffnete mit der Keynote „Embrace the change: ab in die Zukunft“ den Dialog über die Arbeitswelt von morgen und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Moderator Jan Hendrik Becker übersetzte die Erkenntnisse daraus in der anschließenden Gesprächsrunde für die Branche. Dazu holte er Katja Lucker, designierte Geschäftsführerin der Initiative Musik gGmbH und amtierende Geschäftsführerin von Musicboard Berlin, Christian Gerlach, BDKV-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer von Neuland Concerts GmbH, Dr. Uve Samuels, Exponential Pioneer und Experte für Innovation, Transformation und Digitalisierung sowie Sarah Wedl-Wilson, Berliner Staatssekretärin für Kultur ins Gespräch. Die vier Expert:innen betrachteten aus ihren Blickwinkeln die Lage und zukünftige Handlungsbedarfe der Branche.
In sechs thematischen Sessions ging es danach mit den BDKV-ExpertInnen zur Sache. Tina Krüger beriet zu Fachkräften und Arbeitsmarkt, Matthias Budden zu Förderstrukturen und -programmen und die BDKV-Nachhaltigkeitspartnerinnen Katrin Wipper und Sarah Lüngen (The Changency) berieten gemeinsam mit Mike Keller zur Nachhaltigkeit. Die Verbandsjustiziare Götz Schneider-Rothhaar und Dr. Johannes Ulbricht klärten aktuelle Rechtsfragen auf. BDKV-Präsidentin Sonia Simmenauer blickte gemeinsam mit Vorstandsmitglied Michaela Russ auf „Das Geschäft mit der Klassik“ und Vorstandsmitglied Stephan Thanscheidt diskutierte mit den Festivalveranstaltern die zurückliegende Saison und die Aussichten dieser Teilbranche.
Positives Fazit der Präsidentin
Sonia Simmenauer, Präsidentin des BDKV, zog ein positives Fazit über einen dynamischen Tag: „Ich freue mich an so vielem lebhaften Austausch und Input mit viel Kompetenz. Der BDKV bildet die ganze Bandbreite der Branche ab – die Genres von Pop bis Klassik und Berufsbilder von der Agentin bis zum Festival-Veranstalter – sie alle sitzen zusammen an einem Tisch, hören einander zu und suchen nach gemeinsamen Wegen. Wir haben einen starken gemeinsamen Spirit und jetzt einen guten Weg eingeschlagen, um die Herausforderungen der Zukunft auch als Chancen zu begreifen.“