Die Motivation für dieses Buch, dessen Originalausgabe im Jahr 2013 unter dem Titel „Risk Savvy. How to Make Good Decisions“ in New York erschienen ist, findet man einerseits in den speziellen Kompetenzen des Autors. Andererseits aber in den Herausforderungen jener Zeit: Der Vulkanausbruch auf Island, die Immobilienkrise und der Rinderwahnsinn.

„Wissen ist das beste Mittel gegen Furcht“ zitiert Gerd Gigerenzer den 1803 in Boston geborenen US-amerikanischen Philosophen und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson. Und erläutert, dass Risikointelligenz eine Grundvoraussetzung ist wie Lesen und Schreiben: Sie schützt Gesundheit und Geld – und vermeidet unrealistische Ängste und falsche Hoffnungen.

Auch wenn wir uns heute anderen Themen stellen müssen – Klimawandel, Pandemie und Energieengpässe – so lassen Gigerenzers Ansätze mehr denn je die Hoffnung zu, dass wir besser einordnen und letztlich auch entscheiden können. Faustregeln und Intuition können da schon sehr helfen. Nicht zuletzt ist er auch der Verfasser des sehr bekannten Buches „Bauchentscheidungen“.

Apropos Prof. Dr. Gigerenzer: Der deutsche Psychologe ist Direktor Emeritus am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und seit 2020 Direktor des „Harding-Zentrum für Risikokompetenz“ an der Universität Potsdam. Er befasst sich mit der Macht der Intuition und trainiert unter anderem Richter und Ärzte in der Kunst des Entscheidens und der Risikokommunikation.

In „Risiko“ zeigt er an vielen Beispielen, wie die Psychologie des Risikos funktioniert und warum uns Statistiken und Wahrscheinlichkeiten, die von Medien und Fachleuten verbreitet werden, oft in die Irre führen. Statt nach Sicherheiten zu suchen, die es nicht gibt, sollte jeder von uns lernen, trotz der Ungewissheiten, die das Leben für uns bereithält, kluge Entscheidungen zu treffen.