Wie erwartet hat die Lokführergewerkschaft GDL für diese Woche zu einem mehrtägigen Streik aufgerufen. Vom 10. Januar um 2 Uhr bis zum 12. Januar um 18 Uhr sollen die GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn sowie der Gesellschaften Transdev und City Bahn Chemnitz ihre Arbeit niederlegen.
Wie beim letzten Streik wird die DB für den Fernverkehr einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot anbieten, wie der Konzern ankündigt. Für diese Fahrten werden längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt. Dennoch könne eine Mitfahrt nicht garantiert werden, heißt es. Im Regionalverkehr sei es das Ziel, „ein stark reduziertes Angebot zu fahren“.
Zudem gelten wieder Kulanzregelungen. So können alle Fahrgäste, die ihre für den 10. bis 12. Januar geplante Reise verschieben möchten, ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Alternativ haben Fahrgäste im Fernverkehr die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und bereits am 8. oder 9. Januar zu fahren. Darüber hinaus können Sitzplatzreservierungen kostenfrei storniert werden.
Bahn will den Streik gerichtlich verhindern
Parallel zu den Vorbereitungen will die DB gerichtlich gegen den Streik vorgehen. Einen entsprechenden Eilantrag auf einstweilige Verfügung werde beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main eingereicht, wie der Konzern am Sonntagabend ankündigte. „Dieser Streik ist nicht nur absolut überflüssig, sondern wir halten ihn auch rechtlich für nicht zulässig“, so Personalvorstand Martin Seiler. Hintergrund ist die Gründung einer Genossenschaft für Leiharbeiter durch die GDL. Damit habe die Lokführergewerkschaft ihre Tariffähigkeit verloren, argumentiert die Bahn.
Im Tarifstreit mit der GDL hatte die DB vergangene Woche ein neues Angebot vorgelegt. Damit sei man der Gewerkschaft bei ihrer Kernforderung zur Arbeitszeit einen großen Schritt entgegengekommen, so die Bahn. Daher fordere man die GDL auf, den Streik abzusagen und stattdessen den von der DB vorgeschlagenen Verhandlungstermin am 10. Januar wahrzunehmen. Die Verhandlungen waren Ende November zunächst gescheitert.
Thomas Riebesehl