In einer Zeit, in der die Weltwirtschaft zunehmend weiter zusammenrückt, bleiben deutsche MICE-Veranstaltungen in den USA ein wichtiger Bestandteil der internationalen Geschäftstätigkeit. Deutsche Unternehmen, Verbände und Organisationen setzen auf die Organisation von Events in den Vereinigten Staaten, um Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden, Fachwissen auszutauschen und Partnerschaften zu stärken.
Deutsche MICE-Events, die „über den großen Teich“ stattfinden, erstrecken sich über eine Vielzahl von Branchen: Technologie, Automobilindustrie, Medizin, Finanzdienstleistungen und viele andere. Von großen Konferenzen bis hin zu maßgeschneiderten Incentive-Reisen bieten diese Veranstaltungen eine Plattform für Networking, Schulung und die Erkundung von B2B-Relationen.
Klassiker bei der Wahl des Ziels sind die Hauptstadt und das politische Zentrum Washington, D.C. sowie der „Big Apple“, die Mega-Metropole New York an der Ostküste des Landes. Allerorts gibt es News für PlanerInnen.
Aus NYC beispielsweise. Convene, eigenen Angaben zufolge einer der größten Anbieter von Tagungs- und Veranstaltungsorten in Nordamerika mit einem Netzwerk von 39 Locations in neun Städten, wächst um das neue „Venue 42“ direkt am Times Square, dem Puls der Stadt gewissermaßen. Dort stehen neun moderne Meeting- und Konferenzräume, der größte davon bietet Platz für bis zu 238 Gäste. Die Location wirbt für sich als idealer Ort für Konferenzen, Vorstandssitzungen oder Abendempfänge.
Für größere Veranstaltungen hat The Second City einen neuen Standort in Brooklyn. Eigentlich ein Comedy-Club, bietet das Venue für Veranstaltungen 12.000 Quadratmeter Fläche samt zweier Show-Bühnen, Schulungsräumen sowie Gastronomie.
Alle drei Airports der Stadt werden gerade oder wurden zuletzt gründlich saniert. Der La Guardia Airport hat einen acht Milliarden Dollar teuren Umbau zu einem einheitlichen Hauptterminal abgeschlossen. Der JFK International Airport hat ein Terminal fertig saniert, ein zusätzliches schafft bis 2026 weitere Kapazitäten. Am Flughafen Newark ist kürzlich bereits ein neues Terminal mit 33 Gates an den Start gegangen.
In Washington sind seit 2023 knapp 19 neue Hotels oder Renovierungs-Pläne in der Pipeline, die insgesamt über 3.500 neue Zimmer in der Stadt schaffen sollen. Neu ist beispielsweise das Washington Marriott Capitol Hill in unmittelbarer Nähe zum Kongresszentrum mit 234 Zimmern und eigenen rund 1.200 Quadratmetern Meeting-Fläche. Oder das Royal Sonesta Washington DC Capitol Hill mit 274 Zimmern und etwas über 1.000 Quadratmetern Event-Space.
Weitere Event-Möglichkeiten schaffen außerdem zwei Museen und ein Theater: Seit vergangenen Jahr ergänzen das National Museum of Women in the Arts und das Capital Jewish Museum das MICE-Angebot für PlanerInnen. Das Gebäude des Folger Shakespeare Theatre aus dem Jahr 1932 wird einer umfangreichen Renovierung unterzogen und öffnet 2024 mit einem großzügigen Pavillon für Events.
Der MICE-Sektor spielt für die Capital City weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Erholung von der Pandemie, heißt es von Zielgebietsagentur (DMC) Destination DC. Demnach rechne man 2024 mit knapp 511.000 Übernachtungen, die aus dem Geschäft des Kongresszentrums resultieren. Hinzu kommen sollen über 273.000 Übernachtungen aus Geschäftstreffen außerhalb des Kongresszentrums.
„Um das Wachstum voranzutreiben, legen wir den Schwerpunkt auf große und kleine firmeninterne Meetings sowie auf internationale Meetings, die eine globale Wirkung in Washington, DC haben“, wird Melissa Riley, Senior Vice President für Kongressvertrieb der Stadt, zitiert. Zuletzt ist Washington der Best Cities Global Alliance beigetreten.
Felix Hormel
