Die gute Nachricht vornweg: Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) befand sich der Juli-Umsatz in der Branche „nominal zum ersten Mal auf dem Vorkrisenniveau von 2019“. Allerdings seien dabei die preisbereinigten Umsätze noch weit von den Vergleichszahlen vor der Corona-Pandemie entfernt, heißt es in einer Mitteilung. Denn: „Den Umsätzen stehen weitaus höhere Kosten entgegen als vor der Corona-Krise“, weiß Dehoga-Präsident Guido Zöllick, „insbesondere die explodierenden Gas- und Strompreise bereiten den Betrieben sehr große Sorgen.“
Die Teuerungen setzen den Betrieben demnach heftig zu. So hätten fast 50 Prozent der Befragten für den Juli schlechtere Umsätze als im Juli 2019 angeben. Die durchschnittlichen Kosten für Gas im Juli gegenüber dem Juli des Vorjahres seien laut Dehoga um 60 Prozent, für Strom um 39 Prozent, für Lebensmittel um 25 Prozent, für Personal um 18 Prozent und für Getränke um 15 Prozent gestiegen.
Und als wären die Hürden für die Branche damit nicht schon hoch genug, kommen noch die geplanten Verschärfungen im Infektionsschutzgesetz für den Herbst und Winter obendrauf. Auch wenn ein Lockdown nicht vorgesehen ist, heißt es vom Dehoga, stifteten die vorgesehene Maskenpflicht und weitere Maßnahmen einen hohen Kontrollaufwand sowie unnötige Verunsicherung. Präsident Zöllick appelliert daher an Bund und Länder „alles dafür zu tun, dass Auflagen und weitere Corona-Maßnahmen im Herbst nicht erforderlich sind.“
Für Zöllick ist zur Linderung der Bredouille, in der Hotellerie und Gastronomie sich sehen, von zentraler Bedeutung, „dass die Fortgeltung der 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen jetzt beschlossen wird“. Preisanpassungen dürfen nicht zu einer Überforderung der Gäste führen, die auch von der seit Monaten hohen Inflationsrate betroffen sind, so Zöllick.