Dehoga: Harte Zeiten für Gastronomen und Hoteliers

Freitag, 26.04.2024
Die gastwirtschaftlichen Betriebe sehen sich vor einem Berg von Herausforderungen. Umsatzverluste, gestiegene Kosten und die Rückkehr zu 19 Prozent Mehrwertsteuer belasten die Branche stark.

Schwierige Zeiten für die Gastronomie in Deutschland. Foto: iStockphoto/Halfpoint

Sowohl die Gastronomie als auch Hotellerie in Deutschland stehen derzeit unter erheblichem Druck. Das geht aus einer Befragung des Dehoga hervor. Für das Stimmungsbild hatte der deutsche Dachverband der Branche seine Mitglieder befragt, 3.175 gastgewerbliche Betriebe haben sich dazu im April geäußert.

Die Lage ist demnach prekär: Umsatzverluste treffen auf gestiegene Kosten. Obendrein schlägt noch der zurück geänderte Mehrwertsteuersatz von sieben auf die vorpandemischen 19 Prozent zu Buche. Die meisten Betriebe hätten sich infolge gezwungen gesehen, ihre Preise zu erhöhen, was wiederum die Gästezahlen und den Umsatz drückt. Investitionen würden zurückgefahren, das Angebot angepasst, einige Betriebe hätten sogar Mitarbeiter entlassen müssen, andere erwägen eine Schließung.

Forderungen an die Politik

Dehoga-Präsident Guido Zöllick appelliert diesbezüglich an die Politik und fordert Hilfe: „Wir erwarten dringend Maßnahmen zur Entlastung und Stärkung der Betriebe.“ Zöllick pocht auf Bürokratieabbau, mehr Flexibilität für die Unternehmer und einheitlich sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Essen.

Im März hatten Gastronomen und Hoteliers laut Mitteilung im Schnitt einen Umsatzrückgang von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu beklagen. Inflation und Personalnot belasten die Betriebe ebenfalls. Die Kosten für Lebensmittel lagen nach Dehoga-Angaben durchschnittlich um 16,2 Prozent höher als im Vorjahr, die von Getränken um 12,2 Prozent. Die Personalkosten stiegen um durchschnittlich 13,9 Prozent.

Stimmung bleibt pessimistisch

Die Aussicht bleibt dementsprechend düster: Fast die Hälfte der Unternehmer erwartet eine weitere Verschlechterung der Situation in den kommenden Monaten. „Es ist absurd, dass für das Essen in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer gelten, während das Essen To Go, der Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin mit 7 Prozent besteuert wird. Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden“, so Zöllick.

Felix Hormel