Deutschland bleibt in Europa Geschäftsreiseziel Nummer 1

Montag, 29.04.2024
Die Ergebnisse des Meeting- & Event-Barometers für den Geschäftszeitraum 2023/2024 liegen vor und zeichnen ein positives Bild von der Branche.

Kongresse und Konferenzen bleiben das stärkste MICE-Segment. Foto: iStockphoto/kasto80

Die Anzahl der Einreisen aus Europa nach Deutschland für Geschäftsreisezwecke ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf über 11 Millionen gestiegen. Das ist einer gemeinsamen Mitteilung von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), dem German Convention Bureau (GCB) und des Europäischen Verbands der Veranstaltungs-Centren (EVVC) zu entnehmen, die kürzlich die Ergebnisse des jährlichen Meeting- & Event-Barometers präsentiert haben.

Damit performt der für die Bundesrepublik bedeutsame Wirtschaftszweig auf nunmehr 83 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019. Im europäischen Wettbewerb bleibt Deutschland 2023 mit deutlichem Abstand Geschäftsreiseziel Nummer 1. Weltweit, also inklusive der Überseemärkte, wuchs das Segment um 23 Prozent auf 13,5 Millionen Reisen.

„Alle Segmente auf Wachstumskurs“

Der DZT zufolge seien innerhalb des Marktes für Geschäftsreisen aus Europa nach Deutschland alle Segmente auf Wachstumskurs. Die Zahl der promotablen Geschäftsreisen – also Reisen zu Konferenzen, Kongressen, Seminaren, Incentives oder Messen – ist gegenüber 2022 um 15 Prozent auf 6,3 Millionen gestiegen. Der Bereich der traditionellen Geschäftsreisen – Vertrieb, Meetings, Unternehmensbesuche – sei laut Mitteilung überdurchschnittlich um 28 Prozent auf 4,7 Millionen gewachsen.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, kommentiert: „Das bestätigt die immense Bedeutung von Kommunikation und persönlichem Austausch in allen Formaten des Geschäftsreisemarkts“. Innerhalb der promotablen Geschäftsreisen bleiben demnach Kongresse und Konferenzen mit einem Plus von sieben Prozent und einem Anteil am Geschäftsreisemarkt von 37 Prozent weiterhin das stärkste MICE-Segment. Messen oder Incentives hätten sich nach den pandemiebedingten Ausfällen deutlich erholt und wieder Marktanteile von 13 beziehungsweise sieben Prozent erreicht.

Veranstaltungsmarkt brummt

Der Aufwärtstrend im deutschen Veranstaltungsmarkts entwickle sich „positiver als erwartet“. Mit 2,15 Millionen Events habe das Volumen der Präsenzveranstaltungen im vergangenen Kalenderjahr wieder 74,4 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht – ein Anstieg knapp 25 Prozent im Vergleich zu 2022. Dabei wurden 1,8 Millionen Events als reine Präsenzveranstaltungen durchgeführt, während 328.000 als hybride Veranstaltungen mit Möglichkeiten der Vor-Ort- sowie Online-Teilnahme konzipiert waren.

Anhand der TeilnehmerInnen-Zahlen wird das Wachstum noch deutlicher: 2023 gab es knapp 311 Millionen TeilnehmerInnen vor Ort. Dies entspricht einem Wachstum von 68,5 Prozent (2022: 184,5 Millionen) und 73,5 Prozent des Niveaus von 2019.

Zur positiven Marktentwicklung trage die steigende Nachfrage aus dem Ausland bei: Der Anteil der internationalen TeilnehmerInnen an Präsenzveranstaltungen sei von 3,9 Prozent im Jahr 2022 auf durchschnittlich 6,2 Prozent im Jahr 2023 gestiegen.

Trend zu größeren Events hält an

Mit 57,5 Prozent waren Kongresse, Tagungen und Seminare 2023 die mit Abstand wichtigsten Events in den deutschen Veranstaltungsstätten. Die bereits 2022 zu beobachtende Verlagerung hin zu größeren Veranstaltungen ab 101 TeilnehmerInnen und der entsprechende Rückgang bei kleineren Veranstaltungen von bis zu 100 TeilnehmerInnen hat sich auch im letzten Jahr fortgesetzt: Der Anteil der Kongresse, Tagungen und Seminare hat in allen Größenklassen von 101 bis über 5.000 TeilnehmerInnen zwischen 3,6 Prozent-Punkte und 0,2 Prozent-Punkte zugenommen; der Anteil kleiner Veranstaltungen mit bis 50 TeilnehmerInnen und bis 100 TeilnehmerInnen ist um 6,7 Prozent-Punkte bzw. 2,6 Prozent-Punkte zurückgegangen.

Felix Hormel