Gebührenerhöhung. Die GEMA hat der Bundesvereinigung der Musikveranstalter neue Tarife vorgelegt. Ab dem 1. Januar 2013 wird eine vollkommen neue Tarifstruktur im Veranstaltungsbereich zur Anwendung gebracht, die für viele Musiknutzer und somit auch Veranstalter zu enormen Preiserhöhungen führen wird. Auf dieses Problem macht der Europäische Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) jetzt aufmerksam:
Zwei Tarife (für Livemusik und für Tonträgermusik) sollen künftig insgesamt elf Tarife ersetzen. Betroffen sind alle Veranstaltungen, in denen Musik live oder von Tonträgern (CD, DVD, PC, Laptop usw.) gespielt wird, z.B. Ü-30-Parties, Tanzveranstaltungen, Bälle, usw. Die GEMA verteidigt ihre Tarifstruktur und behauptet, dass sie einfacher und ausgewogener sei und zu deutlichen Vergünstigungen führe. Die Vergünstigungen betreffen allerdings nur verhältnismäßig wenige Veranstaltungen, mit Eintrittsgeld zwischen 2 und 8 Euro. Für viele Musiknutzer bringt die Tarifstruktur hingegen Erhöhungen von zum Teil mehreren hundert Prozent mit sich. So verändern sich die GEMA-Gebühren für eine Live- oder Tonträgerveranstaltung beispielsweise wie folgt:
Weitere Tarifänderungen führen zum Wegfall von Nachlässen (z.B. beim Abschluss eines Jahrespauschalvertrages) sowie zu weiteren Zuschlägen. So erhöhen sich die oben genannten Veranstaltungen um weitere 50 Prozent, wenn Musik länger als fünf Stunden gespielt wird. Hinzu kommen bei Tonträgerveranstaltungen Vervielfältigungszuschläge, wenn ein PC oder Laptop eingesetzt werden, sowie Zuschläge für die Verwertungsgesellschaft GVL. Inwieweit sich diese Planungen im Rahmen der bevorstehenden Schlichtung beim Deutschen Patent- und Markenamt verfestigen und bestätigen, wird abzuwarten bleiben.
Der EVVC will allerdings bereits jetzt öffentlich auf das Problem aufmerksam machen und ruft Besucher und Nutzer dazu auf, sich gegen die GEMA-Tariferhöhung zu engagieren und eine Petition zu unterzeichnen. Unter folgenden Links kann man sich an dieser Aktion beteiligen:
http://www.openpetition.de/petition/online/gegen-die-tarifreform-2013-gema-verliert-augenmass
